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Gewählte Publikation:

Stummer, A.
Diabetes mellitus Typ 2 bei Kindern und Jugendlichen
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.73 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gallistl Siegfried
Altmetrics:

Abstract:
Diabetes mellitus Typ 2, eine Erkrankung der Erwachsenen? Diabetes mellitus Typ 2, eine globale Bedrohung für unsere Kinder? Zwischen diesen beiden zu verneinenden Fragen versucht vorliegende Diplomarbeit, ein korrektes und wissenschaftlich belegtes Bild dieser endokrinologischen Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen zu ziehen. Der Großteil der Neuerkrankungen betrifft nach wie vor Patienten höheren Alters, Typ 2-Diabetiker unter 18 Jahren sind jedoch keine Seltenheit mehr und werden in Zukunft vermehrt diagnostiziert werden. Publikationen aus dem nordamerikanischen Raum berichten zwar von Anteilen von bis zu 76 % des Diabetes mellitus Typ 2 an neuerkrankten, pädiatrischen Diabetikern in Hochrisikogruppen, die Verwendung des Begriffes Epidemie wäre jedoch weit gefehlt. Dennoch müssen Pädiater stets in Betracht ziehen, dass Diabetes mellitus Typ 1 nicht die einzige bei Kindern vorkommende Form ist. Vor allem bei adipösen Kindern mit positiver Familienanamnese, ethnischen Risikogruppen und insbesondere bei Mädchen sollte der Typ 2 angedacht werden. Von dieser Erkrankung betroffene Patienten zeigen dieselben Komplikationen wie Erwachsene, mit Notfällen die schnelles Handeln erfordern können. Zahlreiche Komplikationen zeigen eine schnelle Progression im Vergleich mit dem Typ 1. Besonders beim kardiovaskulären System werden aggressive Verläufe beobachtet. Um der Krankheit rechtzeitig vorbeugen zu können, wurden Screeningmodelle herausgegeben, deren Umsetzung sich bisher als mangelhaft erwiesen hat. Präventive Maßnahmen sind eng mit Adipositas verwachsen und greifen beim Lebensstil an. Diese Änderung des Lebensstils, mit den Eckpfeilern Aufklärung, Verhaltensänderung, Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität, nimmt auch eine zentrale Rolle in der Therapie ein. Für das weitere Vorgehen existieren auf Erfahrung und Übereinstimmung basierende Empfehlungen. Die medikamentöse Therapie ist in ihren Grundzügen auf Wirksamkeit und Sicherheit erprobt, aber auch für pädiatrische Patienten nicht freigegebene Medikamente kommen zum Einsatz. Weitere Studien sind notwendig, um dem Vorgehen eine wissenschaftliche Grundlage zu geben.

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