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Gewählte Publikation:

Neuwirth, R.
Häufigkeit der Nachblutung nach Glaskörperentfernung bei diabetischer Retinopathie - Vergleich zwischen 20-gauge und nahtloser 23-gauge Operationstechnik
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp. 100 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Ivastinovic Domagoj
Wedrich Andreas
Altmetrics:

Abstract:
EINLEITUNG: Das Ziel dieser Studie ist, die Nachblutungsrate bei Patienten mit proliferativer diabetischer Retinopathie (PDR), die aufgrund einer nicht resorbierenden Glaskörperblutung einer 20-gauge (20 G)oder 23-gauge (23 G) Vitrektomie unterzogen wurden, zu evaluieren. Zusätzlich wurde das Sehvermögen (Visus) und der Augeninnendruck (IOP) evaluiert, sowie die Operationszeiten und die Komplikations- und Reoperationsraten beider Methoden miteinander verglichen. METHODEN: Wir evaluierten die Krankengeschichten von sämtlichen Patienten, die sich zwischen Jänner 2004 und Juni 2009 an der Universitäts-Augenklinik Graz infolge einer nicht resorbierenden diabetischen Glaskörperblutung einer Vitrektomie unterzogen hatten. Einschlusskriterien waren keine Verwendung von Endotamponaden und ein Nachbeobachtungszeitraum von mindestens 6 Monaten. ERGEBNISSE: 85 Patienten (93 Augen) erfüllten unsere Einschlusskriterien. 53 Patienten (57 Augen) waren mit der 20 G Technik, und 32 Patienten (36 Augen) mit der 23 G Technik vitrektomiert worden. Die Nachblutungsrate betrug 57,8% (n=33) in der 20 G Gruppe und 38,8% (n=14) in der 23 G Gruppe. 14 Patienten (24,6%) aus der 20 G Gruppe und 5 Patienten (13,9%) aus der 23 G Gruppe mussten reoperiert werden. Der präoperative Visus lag in der 20 G Gruppe bei 1,740,72 logMAR und bei der letzten Kontrolle bei 0,770,64 logMAR (p=0.001). In der 23 G Gruppe betrug der präoperative Visus 1,260,69 logMAR und bei der letzten Kontrolle 0,670,64 logMAR (p=0.001). Mittlere IOP Änderungen waren zu keiner Zeit signifikant. Postoperative Hypotonie (<6 mmHg) trat bei 3 Augen (8,3%) der 23 G Gruppe und einem Auge (1,7%) der 20 G Gruppe auf. Bei allen Patienten kam es im Verlauf zur Normalisierung des IOP ohne zusätzliche operative Eingriffe. Die mittlere Operationsdauer war in der 23 G Gruppe signifikant kürzer als in der 20 G Gruppe (29,2 Minuten vs. 37,7 Minuten [p=0,027]). Bei jeweils einem Patienten trat postoperativ eine Netzhautabhebung auf. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die Nachblutungs- und Reoperationsrate war nach der 20 G Vitrektomie höher, da diese Patienten einen signifikant schlechteren Ausgangsvisus und eine höhere Prävalenz der präoperativen Rubeosis aufwiesen. Der Endvisus war bei beiden Gruppen ähnlich. Die Rate der postoperativen Hypotonie war nach der 23 G Vitrektomie höher, der IOP normalisierte sich hier jedoch ohne weitere operative Interventionen. Insgesamt kann die nahtlose transkonjunktivale 23 G Vitrektomie als geeignete und sichere Alternative zur konventionellen 20 G Vitrektomie für diese Indikation angesehen werden.

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