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Mischinger, J.
Das klarzellige Nierenzellkarzinom. Expression der Glykoproteine B7-H1 und B7-H3 auf Tumorzellen von Patienten mit metastasiertem, klarzelligem Nierenzellkarzinom. Einfluss der Glykoproteine auf die Prognose
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.128
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Zigeuner Richard
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- Abstract:
- Ziel der Studie war es, die Expression des B7-H1 und B7-H3 Glykoproteins beim metastasierten klarzelligen Nierenzellkarzinom zu detektieren. Diese wurden prozentuell erhoben und das Überleben jener Patienten, die mehr B7-H1 oder B7-H3 aufwiesen, mit dem Überleben derer verglichen, die weniger oder überhaupt keine Glykoproteine exprimierten. Eine weitere Fragestellung war, ob jene pathologischen Parameter, die durch den SSIGN-Score der Mayo Klinik definiert wurden, mit dem Überleben und der Glykoproteinexpression korrelierten. Methode:78 Patienten, die wegen eines klarzelligen Nierenzellkarzinoms nephrektomiert wurden, zum Zeitpunkt der Operation oder im Laufe der Erkrankung Metastasen entwickelt hatten und zumindest für 3 Monate eine Interferontherapie erhalten hatten, konnten in die Studie aufgenommen werden. Die Schnitte des Tumorgewebes wurden durch einen Pathologen erneut befundet. Die Schnitte der verbliebenen 45 Patienten wurden jeweils mit einem Antikörper gegen das B7-H1- und das B7-H3 Glykoprotein gefärbt. Danach wurden alle Schnitte eingescannt und digitalisiert. Zuletzt wurden die prozentuellen Anteile der positiven Antigen-Antikörper Reaktion im Tumorgewebe berechnet. Die Ergebnisse wurden statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Die verschiedenen Expressionsmengen des B7-H1 Glykoproteins ergaben im Rahmen der Kaplan-Meier Analysen keinen statistisch signifikanten Zusammenhang mit dem Überleben oder dem SSIGN-Score. Die B7-H3 Proteinexpression hingegen zeigte, bezogen auf das Überleben, bei einem Grenzwert von 15% eine statistische Signifikanz. In Bezug auf das B7-H3 Protein zeigten Patienten mit einem SSIGN-Score von 0-4 eine um 4% niedrigere B7-H3 Proteinexpression als jene mit einem Score von 5-13. Das multivariate Modell, in das beide Glykoproteine und der SSIGN-Score miteinbezogen wurden und deren Einfluss auf das Langzeitüberleben überprüft wurde, zeigte, dass jene Patienten die einen SSIGN-Score von 4-6 bzw. 0-3 hatten nach 60 bzw. 150 Monaten keinen größeren Überlebensvorteil mehr aufwiesen als eine Gruppe mit einem Score von 7-9. Schlussfolgerung: Das B7-H1 Protein konnte sich in der aktuellen Studie nicht als Biomarker mit prognostischer Relevanz etablieren. Das B7-H3 Protein hingegen stellte in Bezug auf die Proteinexpression und auf den SSIGN-Score einen prognostisch relevanten Biomarker dar. Der SSIGN-Score ist allerdings ein Prognosefaktor, der mit fortschreitender Überlebenszeit der Nierenzellkarzinompatienten an Einfluss verliert. Pro futuro könnte B7-H3 als wichtiger Marker für adjuvante und tumorzell-gezielte Therapien dienen.