Gewählte Publikation:
Blazek, S.
Cerebrale Magnetresonanztomographie zur Erfassung von mikroembolischen cerebralen Läsionen nach perkutanem Aortenklappenersatz
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.58
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Vollmann Robert
- Betreuer*innen:
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Maier Robert
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Simbrunner Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Die Aortenstenose (AS) ist die häufigste Ursache für erworbene Herzfehler in der westlichen Welt. Der operative Aortenklappenersatz ist für symptomatische Patienten die Therapie der Wahl. Es steigt jedoch nicht nur die Häufigkeit der AS in der älteren Bevölkerung sondern auch Begleiterkrankungen, die das operative Risiko drastisch erhöhen. Für diese Patientengruppe ist der perkutane Aortenklappenersatz eine wenig invasive Behandlungsmöglichkeit. Der embolische Schlaganfall ist eine bekannte Komplikation der PAVR. Das Ziel dieser Studie war jedoch die Frequenz und das Ausmaß von subklinischen mikroembolischen cerebralen Läsionen nach der PAVR zu erfassen. Material und Methoden: In unserem Institut wurden 46 Patienten (15 m, 31 w; mittleres Alter 81 5 Jahre) mit hochgradiger symptomatischer AS mit einer PAVR im Zeitraum von Juli 2008 bis November 2009 versorgt. Die selbstexpandierende CoreValve Prothese wurde über einen transfemoralen Zugang mit dem 18 French Implantationskathetersystem eingebracht und freigesetzt. 37 Patienten waren für eine diffusionsgewichtete Schädel Magnetresonanztomographie (DW MRI) zwei Tage vor und bis zu sechs Tage nach der Intervention vorgesehen. Neun Patienten wurden aufgrund eines vorhandenen Schrittmachers (SM) aus der Studie ausgeschlossen. 25 Patienten erhielten ein pre und postinterventionelles DW MRI. Zwölf Patienten erhielten kein postinterventionelles DW MRI und wurden aus der Analyse exkludiert (SM Indikation nach PAVR, n=2; kritischer Status, n=5; MRI nicht verfügbar, n=5). Ergebnisse: Gründliche neurologische Statuserhebung zeigte keine Veränderungen nach der PAVR. Die Auswertung der pre und postinterventionellen DW MRI Aufnahmen zeigte jedoch, dass 23 von 25 Patienten (92%) neu aufgetretene helle Läsionen hatten (p < 0.001), welche mit subklinischen Mikroembolisationen vereinbar sind: Klasse I (1-3 neuaufgetretene Läsionen), n=9 (36%); Klasse II (4-7 neuaufgetretene Läsionen), n=8 (32%); Klasse II (>8 neuaufgetretene Läsionen), n=6 (24%). Nur bei zwei Patienten (8%) konnten keine radiologischen Veränderungen festgestellt werden (Klasse 0). Diskussion: PAVR mit der CoreValve Prothese ist eine alternative Behandlungsmöglichkeit für Hochrisikopatienten mit einer hochgradigen symptomatischen AS. Obgleich das Risiko eines Schlaganfalles gering ist, zeigt die große Mehrzahl der Patienten (92%) im DW MRI neuaufgetretene helle Läsionen, die mit subklinischen cerebralen Embolisationen vereinbar sind.