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Koenigshofer, C.
Beatmungsformen bei Früh- und Neugeborenen und der Einfluss verschiedener Inspirationszeiten auf die Atemvolumina
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp. 81
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kerbl Reinhold
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- Abstract:
- Fragestellung: Die internationalen Empfehlungen betreffend die Dauer der Inspirationszeiten bei konventioneller mechanischer Beatmung von Früh- und Neugeborenen reichen von 0,2 bis 0,8 s. Im LKH Leoben kommen Inspirationszeiten von 0,3 bis 0,5 s, im LKH Graz um 0,7 s zum Einsatz. Ziel dieser Studie war es zu ermitteln, wie sich die verschiedenen Inspirationszeiten und damit unterschiedliche Beatmungsfrequenzen auf Atemvolumina, Vitalparameter sowie auf das Verhalten von Früh- und Neugeborenen auswirken. Methoden: Im Rahmen dieser prospektiv deskriptiven Studie wurden an sechs mittels SIMV invasiv beatmeten Früh- bzw. Neugeborenen mit einem Gestationsalter von 25 bis 37 SSW (Median 27,5 SSW) und einem Geburtsgewicht von 495 bis 2900 g (Median 1132,5 g) Inspirationszeiten von 0,3, 0,5 und 0,7 s eingestellt. Anhand einer Messwerttabelle wurden Beatmungs- und Vitalparameter ermittelt. Zur Erfassung von Reaktionen auf Veränderungen der Ti wurde der Berner Schmerzscore für Neugeborene (BNS) angewandt. Die statistische Auswertung umfasste die Parameter Tidalvolumen (VT) bzw. Tidalvolumen pro Kilogramm Körpergewicht (VT/kg KG), Atemminutenvolumen (AMV), Totraumventilation (VD), alveoläres Volumen (VA), Herzfrequenz (Hf), arterielle Sauerstoffsättigung (SaO2), Blutdruck (BD) sowie den BNS. Ergebnisse: Eine Verlängerung der Ti von 0,3 auf 0,5 s führte zu einer signifikanten Erhöhung des VT/kg KG von MW 5,4 ml/kg KG auf MW 5,9 ml/kg KG. Eine Ti von 0,7 s ergab einen weiteren Anstieg des VT/kg KG auf MW 6,2 ml/kg KG. Durch Verlängerung der Ti von 0,3 auf 0,7 s kam es zu einer signifikanten Reduktion des AMV. SaO2, Hf und BD zeigten keine signifikanten Änderungen mit Zunahme der Ti. Schlussfolgerung: Die unterschiedlichen Inspirationszeiten zeigten keinen Einfluss auf Vitalparameter und Verhalten der Früh- und Neugeborenen. Eine längere Inspirationszeit führte zu einer signifikanten Reduktion des AMV. Das VT/kg KG lag indessen an der Obergrenze der zur Beatmung eingesetzten Richtwerte, womit möglicherweise eine erhöhte Gefahr der Generierung eines Volutraumas besteht.