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Gewählte Publikation:

Lerchbaumer, B.
Nüchternblutzucker und Risiko einer Insulinresistenz beim Polyzystischen-Ovar-Syndrom
[ Diplomarbeit/Master Thesis] Medical University of Graz; 2010. pp.80 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Obermayer-Pietsch Barbara
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Das Polyzystische-Ovar-Syndrom (PCOS) betrifft ca. 10% der Frauen im reproduktiven Alter. Es ist gekennzeichnet durch Hyperandrogenismus, Ovulationsstörungen und polyzystische Ovarien. Zusätzlich liegen auch vermehrt metabolische Störungen wie Insulinresistenz (IR), viszerale Adipositas, Dyslipidämie und eine gestörte Glukosetoleranz vor. Ein hohes Risiko für frühe kardiovaskuläre Komplikationen ist bereits bekannt. Als zentraler Faktor wird, neben dem Androgenexzess, die Insulinresistenz angesehen. Methoden: 256 Probandinnen mit Verdacht auf PCOS wurden mittels metabolischer Parameter, Hormonstatus, oGTT, Hirsutismus-Score und Fragebögen phänotypisiert, anthropometrische Daten wurden erhoben. Die IR wurde mittels HOMA-Index erhoben. Ergebnisse: Nur 9% der PCOS-Patientinnen mit Insulinresistenz hatten einen pathologischen NBZ. Aufgrund der funktionellen Glukosestoffwechseldaten erhielten 34% der initial untersuchten Frauen Metformin. Davon wurden 43% bei eienr Kontrolle im Mittel nach 3 Monaten nachuntersucht. Der Gesamt-Testosteronspiegel sank unter Metformin-Einnahme im Mittel um 17%. Auch das mittlere freie Testosteron und die mittleren SHBG-Serumwerte wurden günstig beeinflusst. Eine starke Korrelation zwischen BMI und HOMA-Index war erkennbar (r2=0,49; p<0,01). Schlussfolgerung: Bereits nach drei Monaten wurden unter einer im Allgemeinen gut verträglichen Metformintherapie die Testosteronwerte bei PCOS-Patientinnen um fast 20% signifikant gesenkt, allerdings ohne deutliche Veränderungen im Glukose-Stoffwechsel. Damit wird eine deutliche Normalisierung des Zyklus und der Ovulation möglich. Eine Verbesserung des Körpergewichts bei einzelnen Patientinnen und des Hormonstatus unter Metformintherapie war erkennbar. Der Beobachtungszeitraum ist derzeit allerdings noch zu kurz - weitere Untersuchungen zur Beurteilung der Langzeit-Effekte sind im Laufen.

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