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Gewählte Publikation:

Stichaller, M.
FORENSISCHE ZAHNMEDIZIN - Identifizierung unbekannter Toter - Eine Recherche und Methodenanalyse
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.39 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Wegscheider Walther
Altmetrics:

Abstract:
Die forensische Odontostomatologie setzt sich aus vielen Teilbereichen zusammen, sie beschäftigt sich unter anderem mit Gerichtsprozessen, Altersbestimmungen, Analyse von Bisswunden und Bissspuren, Identifizierung unbekannter Toter und Mithilfe bei Massenkatastrophen. Die Identifizierung anhand des Zahnstatus ist eine günstige und effektive Alternative zur Daktyloskopie, also des Vergleichs von Fingerabdrücken, und wird vor allem dann angewendet, wenn die Fingerabdrücke auf Grund von Verwesung oder anderen Einflüssen nicht untersucht werden können. Es werden alle Merkmale des Gebisses genau analysiert und dokumentiert, es werden Röntgenbilder und Fotografien angefertigt und alle Befunde in ein eigens dafür vorgesehenes Formular eingetragen. Man achtet dabei auf Füllungen an Zähnen, Restaurationen, Prothesen, Anomalien in Zahnstellung und Anatomie und vieles mehr. Wenn alle Befunde erhoben und kontrolliert sind, werden sie mit Daten vermisster Personen verglichen, dafür ist es jedoch erforderlich, dass eine mutmaßliche Identität bereits im Vorfeld festgestellt wurde, wofür in der Regel die Polizei zuständig ist. Wenn kein Verdacht auf die Identität eines Opfers vorliegt, kann der forensische Odontostomatologe ein post mortem Profil des Opfers herstellen, welches Angaben über Geschlecht, Alter und Herkunft enthält, und damit die Suche der Polizei einschränken. Eine weitere wichtige Aufgabe der forensischen Zahnmedizin ist die Mithilfe bei Massenkatastrophen. Hier ist vor allem die Organisation der Identifizierungsarbeiten von großer Bedeutung, vor allem wenn Opfer verschiedener Nationalitäten betroffen sind. Auch hier kann anhand des Zahnstatus relativ einfach und schnell eine Identifizierung erfolgen, jedoch ist in allen Fällen die Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten wie Anthropologen, Pathologen, Radiologen und anderen notwendig.

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