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Gewählte Publikation:

Sturmbauer, K.
Die Bedeutung des Feinstaubs für das umweltinduzierte Trockene Auge
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Sturmbauer Katrin Xavera
Betreuer*innen:
Rabensteiner Dieter Franz
Schmut Otto
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Sicca-Syndrom ist eine der häufigsten Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts. Dabei kommt es zu Beschwerden wie Brennen, Trockenheit, Juckreiz, Rötung und Fremdkörpergefühl. Eine Vielzahl von Ursachen hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Zunahme dieser Erkrankung geführt. In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass Umwelteinflüsse wie UV-Licht, Ozon, Autoabgase, Zigarettenrauch, aber auch Pollen die Proteine der Tränenflüssigkeit zerstören und somit das Sicca-Syndrom verursachen können. Hierfür wurde der Begriff umweltinduziertes Trockenes Auge geprägt. In dieser Studie soll erstmals untersucht werden, ob der Feinstaub ebenso einen negativen Effekt auf die Proteinzusammensetzung der humanen Tränenflüssigkeit und die Bindehautzellen hat und somit einen wesentlichen Faktor für die Entstehung des umweltinduzierten Trockenen Auges darstellt. Methoden: Nach Einholen des Votums der Ethikkommission der Medizinischen Universität Graz wurde mittels Glaskapillaren die Tränenflüssigkeit von freiwilligen Probanden gewonnen und mit Feinstaubsuspension versetzt. Mögliche Veränderungen der Proteinzusammensetzung werden mittels Polyacrylamidgel-Elektrophorese (PAGE) untersucht. Ebenso wurden humane Bindeahautzellen (Chang-Zellen) in Kultur mit Feinstaubsuspension inkubiert und mit einem Zellanalyse-System und MTS-Test der Einfluss des Feinstaubs auf die Zellen untersucht. Resultate: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Feinstaubsuspensionen, insbesondere in gemeinsamer Wirkung mit UV-A-Licht, einige Tränenpoteine im tränenspezifischen Präalbuminbereich zerstören können und dadurch wesentliche Inhaltsstoffe der Tränenflüssigkeit in ihrer Funktion verändert werden. Ebenso wird die Vitalität der humanen Bindehautzellen in Abhängigkeit von Feinstaubkonzentration und Einwirkungsdauer signifikant herabgesetzt. Schlussfolgerungen: Die Veränderungen von Proteinen der humanen Tränenflüssigkeit und Bindehautzellen durch Feinstaub lassen den Schluss zu, dass auch Feinstaub an der Entstehung des umweltinduzierten Trockenen Auges mitverantwortlich ist.

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