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Dewasurendra, D.
Epidemiologische Entwicklung von Gonorrhoe und Syphilis: Eine 10 Jahres-Beobachtung von Patienten der Grazer STD-Ambulanz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.71 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Komericki Peter
Altmetrics:

Abstract:
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Zahlen der neu aufgetretenen Gonorrhoe- und Syphilisfälle in Graz näher zu beleuchten. In den letzten Jahren hat die Aufmerksamkeit gegenüber sexuell übertragbaren Infektionen merklich nachgelassen. Besonders junge Leute messen diesen und der Wichtigkeit der Verhütung keine Bedeutung mehr bei. Hierfür wird auf der einen Seite die neue Therapie der HIV-Infection und auf der anderen Seite ein Mangel an Aufklärung angeführt. Welcher Grund es tatsächlich ist, wurde in dieser Arbeit nicht erhoben. In dieser Studie soll es um die Zahl der Neuinfizierten in Graz gehen und um den europaweiten Vergleich. Hier ist eine hohe Anzahl Gonorrhoe- und Syphilisinfizierter zu verzeichnen, besonders in den östlichen Ländern Europas. Eine andere bemerkenswerte Veränderung, die der europaweite Vergleich zu Tage gebracht hat, ist, dass eine gegensätzliche Entwicklung bezüglich der Zahl Infizierter zwischen Ost- und Westeuropa von statten geht. Während die Inzidenzraten für Osteuropa seit Jahren im Sinken begriffen sind, steigen sie in Westeuropa immer weiter an. Dieses Phänomen, ein Anstieg der Infektionszahlen, konnte in Graz sowohl für Syphilis und Gonorroe in den letzten Jahren gezeigt werden. Als eine mögliche Ursache kommen für den Anstieg in Westeuropa vermehrte Migration und Prostitution, für den Rückgang in Osteuropa verbesserte Präventionsmaßnahmen in Frage. Ein Rückgang der Fallzahlen ist in Westeuropa nicht zu verzeichnen, vielmehr ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, da zum aktuellen Zeitpunkt noch keine geeigneten Maßnahmen zur Prävention getroffen wurden und die gesellschaftliche Stigmatisierung eine große Hürde darstellt. Aufgrund der bestehenden gesellschaftlichen Barrieren ist die Dunkelziffer als hoch zu erachten. Die Zunahme an Syphilis- und Gonorrhoeinfektionen zeigt auf, wie wichtig funktionierende präventive Maßnahmen wären.

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