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Gewählte Publikation:

Hoerath, C.
Der vorderseitige Oberschenkel als Spenderegion mikrovaskulärer Transplantate in der Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Feigl Georg
Kärcher Hans
Altmetrics:

Abstract:
Ziel dieser Arbeit ist es, eine präzisere Vorstellung der Längenverhältnisse von nervalen und arteriellen Stielen für bereits etablierte Lappen des vorderseitigen Oberschenkels zu bekommen. Außerdem wurden die Durchtrittshöhen der Perforansarterien des vorderseitigen Oberschenkels untersucht. Beides wurde unter dem Gesichtspunkt erhoben, notwendige Lappen konsequenter und zielgenauer im präoperativen Prozess planen zu können. Methodik: Die Studie wurden an 24 Exträmitäten zur Untersuchung der Perforansarterien und an weiteren 20 wurden die neurovaskulären Stiele des M. sartorius, rectus femoris und vastus lateralis dargestellt und vermessen. Die Leichen wurden vom Institut für Anatomie zur Verfügung gestellt und mittels Thielscher Lösung konserviert. Jene Präparate zur Perforansuntersuchung waren mit einer roten Gummilatexmischung injiziert. Resultate: Die Perforansdurchtritte waren diffus verteilt. Die meisten Äste fanden sich medialseitig im zweiten und dritten Drittel. Lateral fanden sich im zweiten Drittel die meisten Äste zwischen 16. und 25. cm, gemessen von der SIAS. Im distalen, lateralen Drittel fanden sich die meisten Äste zwischen 30. und 40. cm. Es fanden sich folgende durchschnitts Pedicellängen: M. sartorius (Typ IV nach Mathes): 1. nervaler Ast (NA): 8.5cm; 2.NA (in 95%): 13.7cm; 3.NA (in 47%): 20.5cm. Die multiplen arteriellen Äste (AA) waren im Schnitt 2.8 cm lang. M. rectus femoris (in 90% Typ I, in 10% Typ II nach Mathes): 1.NA: 9,2cm; 2.NA: 13,7cm; 3.NA: 16,2cm 1.AA: 4.1cm; 2.AA (in 95%): 7.2cm; 3.AA (in 25%): 9.2cm M. vastus lateralis: 1.NA: 13.8cm; 2.NA: 18,7cm; 3.NA: 19cm 1.AA: 9cm; 2.AA: 12.5 cm; 3.AA: 15.2 cm Conclusio: Der M. sartorius scheint der ideale Muskel für Fazialisrekonstruktionen zu sein. Sein Stiel ist lange genug für ein einzeitiges rekonstruktives Verfahren. Ein Problem stellt die arterielle Versorgung wegen der kurzen und dünnen Muskeläste dar. Der M. rectus femoris bietet sich als Muskel zu Fazialisrekonstruktion an. Trotz seines Volumens kann er erfolgreich verkleinert werden. Sein Gefäßstiel ist lang und dick genug für Anastomosen. Der M. vastus lateralis ist ein großvolumiger Muskel mit dessen Stiel sehr lange Distanzen zu überbrücken sind. Das breite Indikationsfeld für diesen Muskel ist hinreichend bekannt, und kann durch unsere Untersuchung nur bestätigt werden. Alle drei untersuchten Muskeln bieten die Möglichkeit eines motorisch gestielten neuro-myo-cutanen Lappens. Bezüglich der arteriellen Hautversorgung konnte keine punktuelle Häufung der Gefäße gefunden werden.

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