Gewählte Publikation:
Tatschl, E.
Selbstverletzendes, selbstzerstörerisches und suizidales Verhalten bei Kindern und Jugendlichen ist abhängig von biologischen, psychologischen und sozialen Bedingungen und kann anhand verschiedener Warnsignale erkannt werden
[ Bachelorarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.30
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Rasky Eva
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- Abstract:
- Selbstverletzendes, selbstzerstörerisches und suizidales Verhalten bei Kindern und Jugendlichen ist ein sehr schwerwiegendes Phänomen unserer Gesellschaft geworden. Wenn man von solch einem Verhalten spricht, darf man keineswegs von einer Monokausalität ausgehen. Es spielen biologische, psychologische und soziologische Faktoren eine wesentliche Rolle im Hinblick auf autoaggressives Verhalten. Es gibt verschiedene Formen selbstverletzenden und selbstzerstörerischen Verhaltens. Hierzu gehören beispielsweise offene Selbstverletzungen, artifizielle Erkrankungen und Simulation. Artifizielle Erkrankungen und Simulation haben die Verheimlichung der Selbstverletzung gemeinsam. Eine Form von selbstschädigendem Verhalten ist die Automutilation, bei welcher eine bewusste Gewebsschädigung herbeigeführt wird. In der Forschung werden unter anderem zwischen leichten, mittleren und schweren Autoaggressionen unterschieden. Um eine Diagnose stellen zu können, sind Dauer, Häufigkeit, Intensität und der Verletzungsgrad von großer Bedeutung. Auch Patienten mit einer speziellen psychischen Störung, wie beispielsweise Patienten mit Bulimia nervosa oder Anorexia nervosa oder Patienten mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung äußern häufiger autoaggressives Verhalten. Autoaggressionen nehmen in der Pubertät und Adoleszenz schlagartig zu. Es gibt natürlich verschiedene gesellschaftliche Faktoren, die selbstschädigendes und selbstzerstörerisches Verhalten beeinflussen und fördern. Die Selbstmordquote junger Menschen ist im Steigen. Die verstärkte Neigung zum Suizid wird beinahe immer in der Kindheit entwickelt. Je schwerer die seelische Traumatisierung ist, desto früher tritt sie ein. Dazu lassen sich auch verschiedene Entstehungstheorien von selbstverletzenden und selbstzerstörerischen Verhalten unterscheiden.