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Gewählte Publikation:

Fischer, N.
Die Wertigkeit des Laktats im Rahmen des fetalen blood samplings
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp.75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schöll Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Seit 1962 hat sich die Technik der Mikroblutuntersuchung des Babys unter der Geburt routinemäßig im Geburtsablauf verankert. Zur Anwendung kommt diese Untersuchung im Falle einer pathologischen Cardiotokographie (CTG) - Kurve. Hierfür wird während der Geburt ca.100l Blut aus dem sich im Geburtskanal befindlichen Kopf des Kindes entnommen und der aktuelle Säure-Basen Haushalt bestimmt. Folglich wird der pH-Wert und der Baseexcess für die Entscheidung des weitern Geburtsverlauf oder einer eventuellen Intervention berücksichtigt. Zusätzlich wird auch der Laktatwert erhoben, jedoch bei der Entscheidungsfindung über das Weiterverfahren nicht berücksichtigt. Es ist bekannt, dass ein erhöhter Laktatwert ein Zeichen für eine metabolische Azidose ist und auch bei hypoxischen Kindern nach der Geburt beobachtet werden kann. Fragestellung: Inwieweit ist der Laktatwert, der unter der Geburt mittels Blutgasanalyse erhoben wird aussagekräftig für das fötale Outcome bzw. welche Laktatwerte zeigen im weiteren Verlauf eine kritische Situation des Kindes auf. Methode: Eine retrospektive Studie, die die Protokolle von über 767 Geburten und die darin erhobenen Mikroblutuntersuchungen der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Graz vom Jahr 2004- 2007, einbezieht. Es werden Laktatwert, pH und Baseexcess erhoben und mit dem fötalen Outcome, das durch den Apgar-score definiert wird verglichen. Resultate: Es zeigte sich eine eindeutige indirekte Korrelation zwischen pH und Laktat. Weiters konnte eine indirekte Korrelation zwischen Laktatwert und Apgar 1, welcher als Variable für das fötale Outcome definiert wurde, nachgewiesen werden. Ein zufriedenstellendes fötales Outcome wurde im Vorhinein definiert als APGAR 1 > 7. Ein Cut off - Wert, der dieses Vorhersage zufriedenstellend erlaubt, wurde statistisch als kleiner als 4.2 mmol/L ermittelt. Schlussfolgerung: Der Laktatwert ist ein signifikanter Wert zur Beurteilung der derzeitigen fötalen Sauerstoffversorgung beziehungsweise des folgenden Outcomes. Als Grenzwert um dieses zu garantieren und eine eventuelle Intervention einzuleiten kann ein Laktatwert von kleiner als 4.2 mmol/L angegeben werden.

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