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Gewählte Publikation:

Hoelblinger, I; Pichler, T.
Qualitätsmanagement in der Gesundheitsförderung. Eine empirische Untersuchung über Qualitätskriterien in Gesundheitsförderungsprojekten - ein Vergleich zwischen Steiermark und Vorarlberg
[ Masterarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp.203 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Muckenhuber Johanna
Rasky Eva
Altmetrics:

Abstract:
Seit Beginn der 1990er Jahre wurden für das Konzept Gesundheitsförderung unterschiedliche Qualitätskriterien entwickelt. Allerdings besteht aufgrund der Vielzahl an entwickelten Qualitätskriterien und den dazugehörigen Ansätzen zur Erfüllung dieser Qualitätsmaßstäbe keine Einigkeit darüber, welche Qualitätskriterien als essentiell für das Konzept Gesundheitsförderung gelten. Daher wurden die Forschungsfragen, welche Qualitätskriterien aus derzeitigen Qualitätsmanagementsystemen und -instrumenten für die Gesundheitsförderung vorherrschend sind, inwieweit nach Angaben der Projektverantwortlichen Gesundheitsförderungsprojekte in der Steiermark im Vergleich zu Vorarlberg diesen Qualitätskriterien entsprechen und ob die praktische Sichtweise von Projektverantwortlichen mit theoretischen Annahmen über Qualitätskriterien in der Gesundheitsförderung kompatibel ist, aus theoretischer und empirischer Sicht bearbeitet. Mit dem theoretischen Teil der Masterarbeit konnten acht Qualitätskriterien für die Gesundheitsförderung identifiziert werden, welche aus den unterschiedlichen Qualitätsmanagementsystemen und -instrumenten zusammengetragen wurden. Die Stichprobe der empirischen Untersuchung umfasste steirische und vorarlberger Projektverantwortliche für Gesundheitsförderungsprojekte, die anhand der Projektdatenbank von Fonds Gesundes Österreich ausgewählt wurden. Zur Datenerhebung wurde ein Online-Fragebogen eingesetzt, der auf Basis der im theoretischen Teil der Masterarbeit identifizierten acht Qualitätskriterien und bestehender Instrumente zur Qualitätsmessung für die Gesundheitsförderung entwickelt wurde. Die Rücklaufquote betrug 52,3%. Die Studienergebnisse zeigten, dass bis auf einigen Ausnahmen die theoretisch vorherrschenden Qualitätskriterien für die Gesundheitsförderung in den Gesundheitsförderungsprojekten der Steiermark und Vorarlberg praktisch umgesetzt wurden und nur teilweise ein Bundesländerunterschied zu beobachten ist. Auch die Sichtweisen der Projektverantwortlichen sind überwiegend mit den theoretischen Annahmen kompatibel. Steirische und vorarlberger Gesundheitsförderungsprojekte weisen demnach bereits ein gutes Qualitätsniveau auf, allerdings werden vorwiegend praxisnahe und weniger theoretisch orientierte Qualitätskriterien berücksichtigt. Auch weicht die Sichtweise teilweise von der praktischen Umsetzung ab. Als Schlussfolgerung der Ergebnisse kann daher festgehalten werden, dass in geringem Maße eine Theorie-Praxis-Kluft besteht, welche durch die Verbreitung theoretischen Wissens überwunden werden könnte.

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