Gewählte Publikation:
Wakolbinger, T.
Die Bedeutung der extrakorporalen Stoßwellentherapie in der Behandlung der Tendinitis calcarea
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.77
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pichler Wolfgang
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- Abstract:
- Einleitung:
Die Tendinitis calcarea ist prinzipiell eine prognostisch günstige Erkrankung, die bei den betroffenen Patienten bei Chronifizierung aber einen großen Leidensdruck erzeugt. Somit ist es wichtig bei Therapieresistenz wenn möglich nicht-invasive Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu haben. Als sich die Anwendung von extrakorporalen Stoßwellen in der Medizin durchsetzte, wurde sie vorerst nur als Domäne der Urologie zum Zwecke der Steinzertrümmerung im Urogenitalsystem angesehen. Erst später wurde das Einsatzgebiet der ESWT auch auf die Tendinitis calcarea erweitert und bald darauf wurden bereits erste Erfolge verzeichnet.
Material und Methoden:
Um die Ergebnisse früherer Studien zum Thema ESWT in der Therapie der TC zu untermauern, genaueres Wissen über eventuelle Nebenwirkungen zu erlangen, und vor allem auch um erstmals Aussagen über den Erfolg am Grazer Patientengut treffen zu können beschäftigt sich diese Arbeit mit der retrospektiven Analyse der Wirkung der ESWT bei 38 Patienten. Da manche auch an beiden Schultern betroffen waren lag die endgültige Anzahl der zu evaluierenden Schultern bei 44.
Ergebnisse:
3 Monate nach ESWT zeigte sich bei 64% der Patienten eine Besserung der Symptomatik. Nach 6 beziehungsweise 12 Monaten nach der Therapie konnten noch rund 52% bzw. 50% der Patienten von der Behandlung profitieren. Nebenwirkungen sind nur wenige beobachtet worden. Schwellungen und Hämatome traten bei jeweils 5% der Patienten auf und länger andauernde Rötungen wurden ebenso wie Petechien bei 2% beobachtet. 86% waren kurz nach der Therapie bereits ohne Restbeschwerden und konnten entlassen werden.
Fazit:
Da die Ergebnisse dieser Studie sehr ähnlich sind zu jenen, die im Einsatzgebiet der Tendinitis calcarea bereits veröffentlicht wurden kann man festhalten, dass die ESWT in diesem Bereich eine gute, aber leider nicht immer wirkungsvolle Behandlungsmöglichkeit darstellt. Betrachtet man allerdings die niedrige Komplikationsrate und die Tatsache, dass nur eine kurze Rekonvaleszenzphase notwendig ist um das tägliche Leben wieder aufnehmen zu können, so steht fest, dass der Versuch die Beschwerden mittels Stoßwellentherapie zu lindern, bei therapieresistenten Beschwerden, im Vorfeld einer etwaigen Operation auf jeden Fall indiziert ist.