Gewählte Publikation:
Deixelberger, M.
Versorgungsstrategien der Claviculafrakturen - operative vs. konservative Behandlung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.80
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Boldin Christian
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Claviculafrakturen stehen nach Radiusfrakturen an zweiter Stelle der knöchernen Verletzungen bei Erwachsenen und Jugendlichen. Bei bis zu 44% aller Verletzungen des Schultergürtels handelt es sich um Claviculafrakturen. Der Anteil der Schlüsselbeinbrüche des mittleren Drittels liegt bei ca. 70-80%, mit großem Abstand folgt das laterale Drittel mit ca. 15% und das kompaktere mediale Drittel ist mit Abstand am seltensten (5%) frakturiert. Auch heute noch ist die konservative Therapie die Methode der Wahl, was jedoch in seltenen Fällen einen langen Heilungsprozess und teils schwere Komplikationen nach sich ziehen kann. In den letzten Jahren wird die Therapie der Claviculafraktur zunehmend kontrovers diskutiert. Jüngere Studien zeigen, wie wichtig die Diagnose und Klassifizierung und somit die Entscheidung über den zu beschreitenden Therapieweg sind. Material und Methoden: Die ausgiebige Literaturrecherche unter Zuhilfenahme von elektronischen Datenbanken (PubMed, Medline, Cochrane Library), Online-Bibliothekskatalogen (medizinische Universitätsbibliothek Graz), relevanten Internetseiten und elektronischen Fachzeitschriften beschäftigte sich mit dem Vergleich von konservativen und operativen Therapiestrategien von Claviculafrakturen, sowie der aktuellen Herangehensweise in der klinischen und radiologischen Diagnostik. Zielsetzung: Ziel der Arbeit ist es, eine Guide-Line zu erstellen, anhand derer Patienten der für sie optimalen Therapie zugeführt werden. Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass das Therapie-Outcome bei verkürzten (>15-20mm) oder dislozierten Frakturen (> 100% Schaftbreite) durch verschiedenste OP-Methoden denen der konservativen Therapie überlegen ist. Sowohl die Zeit der Genesung, Arbeitsunfähigkeit und Immobilisation, als auch die Komplikationsrate werden dadurch in vielen Fällen verringert. Nicht dislozierte Frakturen des mittleren und medialen Drittels, sowie laterale Frakturen vom Jäger-Typ-I & Typ-III können auch heute noch mit sehr guten Ergebnissen konservativ behandelt werden.