Gewählte Publikation:
Attenberger, I.
Leberveränderungen bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen: Der Fatty Liver Index als Möglichkeit zur Diagnose und Verlaufskontrolle
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 110
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Borkenstein Helmuth Martin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkungen des Interventionsprogramms MODUL auf die nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD) bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen zu untersuchen. Daten von 25 Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren mit einem Body Mass Index (BMI) >95. Perzentile wurden analysiert. Die untersuchten Parameter umfassten eine Ernährungserhebung (gesamte Kalorienaufnahme und Kalorienaufnahme in Form von Fett, Proteinen und Kohlenhydraten), Leberenzyme (Alanin Transaminase [ALT], Aspartat Transaminase [AST], Gamma-Glutamyltransferase [GGT] und Quotient AST/ALT [AAR]), anthropometrische Parameter (Körpergewicht, BMI, Taillenumfang [WC], Gesamtkörperfett, viszerales [VAT] und subkutanes Fett [SAT]), Lipid- und Glucosestoffwechsel (Gesamtcholesterin, High-density und Low-density Lipoprotein [LDL], Triglyceride [TG] und Nüchternblutzucker) und Entzündungsparameter (C-reaktives Protein [CRP] und Interleukin 6), sowie Parameter, die Aufschluss über das Verhältnis von Oxidantien zu Antioxidantien geben (Malondialdehyd [MDA] und Vitamin E). Der Fatty Liver Index (FLI), bestehend aus BMI, WC, GGT und TG, wurde in der Literatur als der beste Marker für die nicht-alkoholische Fettleber (NAFL), die mildeste Form der NAFLD, identifiziert. Alle Parameter wurden während der 19-wöchigen Intervention wiederholt bestimmt, um Änderungen zu beobachten und zu quantifizieren. Das MODUL-Programm zeigte positive Effekte wie einen statistisch signifikanten Rückgang von Körpergewicht, BMI, WC, Gesamtkörperfett, VAT, SAT, Gesamt- und LDL-Cholesterin, TG, AST, ALT, AAR, GGT, Blutzucker, CRP, MDA, Vitamin E und dem FLI. Der FLI nahm von 45.3+/-26.3 auf 20.6+/-23.2 (Mittelwert+/SD, P<0.001) ab. Der Anteil der Teilnehmer, für die NAFLD ausgeschlossen werden konnte (FLI<30), wurde nahezu verdoppelt (von 40% auf 75%) und der Anteil der Teilnehmer, die mit großer Wahrscheinlichkeit an NAFLD erkrankt waren (FLI>60), reduzierte sich von anfangs 24% auf 10% am Ende des Programms. Der größte Unterschied wurde in den ersten vier Wochen der Intervention beobachtet. Die Teilnahme am Interventionsprogramm wirkt sich positiv auf eine durch Übergewicht hervorgerufene NAFLD aus, wie durch einen statistisch signifikanten Rückgang des FLI gezeigt werden konnte. Um Übergewicht und Folgeerkrankungen, insbesondere die NAFLD, vorzubeugen bzw. zu behandeln, ist eine frühzeitige Intervention für übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche empfehlenswert.