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Gewählte Publikation:

Gombocz, B.
Fetale Arrhthmien - Diagnose, Therapie und Outcome
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp.100 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schöll Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Fetale Arrhythmien sind ein seltenes aber ernstzunehmendes Ereignis, das in ca 1-2% aller Schwangerschaften vorkommt. In 10% dieser Fälle kommt es zum Auftreten von Hydrops fetalis, bleibenden neurologischen Schäden oder dem Tod. Arrhythmien kann man grob in drei Kategorien unterteilen: unregelmäßiger fetaler Herzschlag, Tachykardien und Bradykardien. Unregelmäßiger fetaler Herzschlag ist meist durch supraventrikuläre Extrasystolen bedingt und bedarf außer der Überwachung meist keiner Therapie. Die häufigsten Formen der Arrhythmien sind die supraventrikuläre Tachykardie, das Vorhofflattern und der komplette AV-Block. Ist die Tachykardie anhaltend, kann sie für den Feten lebensbedrohlich werden und folgende Therapiemöglichkeiten sollten in Erwägung gezogen werden: Observanz, Entbindung oder pränatale Therapie. Die pränatale Therapie kann entweder über die Mutter erfolgen, transplazentar, oder dem Feten direkt verabreicht werden. Durch den Einsatz verschiedener Medica kann bei der transplazentaren Therapie in 80-100% eine Konversion zum Sinusrhythmus erzielt werden, daher ist sie zu favorisieren. In den therapierefraktären Fällen ist die direkte fetale Therapie durchaus indiziert. Viele Antiarrhythmika kamen in den vergangenen beiden Jahrzehnten zum Einsatz und nur einige wenige davon haben sich behaupten können. In den meisten Zentren kommen Digitalis, Flecainide, Sotalol und Amiodaron zum Einsatz. Die Mortalität beträgt 8-50% und hängt primär von der zugrunde liegenden Arrhythmie und dem Vorhandensein von Hydrops fetalis ab. Eine Postpartale Therapie ist in 80% der Fälle von supraventrikulären Tachykardien notwendig. Vorhofflattern sistiert oft mit der Geburt, ein Wiederauftreten ist selten. Zwei Drittel aller Lebendgeborenen mit komplettem AV-Block benötigen bis zur Adoleszenz eine Schrittmacherimplantation.

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