Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Schnedl, C.
Die Aldosteron-Renin-Ratio als Screeningtest für den primären Hyperaldosteronismus bei normo- und hypertensiven Patienten im stationären Bereich
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2009. pp.90 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Schnedl Christian
Advisor:
Dobnig Harald
Altmetrics:

Abstract:
Der primäre Hyperaldosteronismus ist ein gut behandelbares Krankheitsbild, welcher in früheren Jahren bedingt durch die sehr geringe Prävalenz nur dem Spezialisten vorbehalten war. Erst durch die Verwendung des Aldosteron-Renin-Quotienten als Screeningparameter auch bei normokaliämischen hypertensiven Patienten gelangte der PHA in den Brennpunkt des internistischen Interesses. Mehrere Studien postulierten mittlerweile Prävalenzraten für den PHA zwischen 5-13%. ZIEL DER STUDIE Ziel der Studie war es, den ARQ als Screeningparameter für den PHA in einem stationären hypertensiven Studienkollektiv zu verifizieren und die Prävalenz eines pathologischen ARQ zu ermitteln. STUDIENDESIGN UND METHODEN Anfänglich schlossen wir 103 hypertensive und 107 normotensive Patienten in eine offene, monozentrisch kontrollierte Screeningstudie ein. In die Studiengruppe wurden letztlich 100 hypertensive Probanden (53% Männer, 47% Frauen) eingeschlossen und mit 102 normotensiven Probanden (53,9% Männer, 46,1% Frauen) verglichen. Der ARQ sowie relevante Serum- und Hormonparameter konnten unter standardisierten Bedingungen bei allen Probanden durch eine einmalige Blutabnahme ermittelt werden. Weiters wurden lifestyle-Einflüsse (Nikotin, Alkohol), Familien-, Medikamenten- und Blutdruckanamnese mit einem Prüfbogen erhoben. ERGEBNISSE Für Alter, Geschlecht, BMI und GFR (nach MDRD) normalisierte statistische Analysen zeigten niedrigere Renin- und höhere ARQ-Werte in der hypertensiven Studiengruppe (n=100) im Vergleich zur normotensiven Kontrollgruppe (n=102). Der durchschnittliche ARQ lag in der Studiengruppe bei 1,58 und in der Kontrollgruppe bei 0,90 (P <0,01). Insgesamt wiesen 10% aller Probanden der Studiengruppe einen pathologischen ARQ auf, während in der Kontrollgruppe der ARQ bei allen Patienten im Normbereich war (P< 0,01). Patienten mit pathologischem ARQ (n=10) hatten statistisch signifikant höhere NTproBNP-, Aldosteron-, ARQ-Werte und niedrigere Renin-Werte sowie eine längere Bluthochdruckdauer im Vergleich mit dem hypertensiven Kontrollkollektiv (n=90). Kein signifikanter Unterschied wurde für die Serumelektrolyte Natrium und Kalium sowie für Kreatinin erzielt. SCHLUSSFOLGERUNG Die in unserer Studie ermittelte Prävalenzrate von 10% für einen pathologischen ARQ in einem hypertensiven Kollektiv ist den Ergebnissen anderer Studien ähnlich. Augenscheinlich sind der schwerere Verlauf der arteriellen Hypertonie sowie die verstärkte kardiovaskuläre Beteiligung bei Patienten mit pathologischem ARQ, wodurch ein effektives und sicheres Screening von großer Bedeutung ist.

© Med Uni GrazImprint