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Gewählte Publikation:

Kuess, J.
Klinische Ergebnisse nach Dermolipektomie am Abdomen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.116 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Koch Horst
Altmetrics:

Abstract:
Die Abdominoplastik ist ein häufig zur Körperformung eingesetzter plastisch-chirurgischer Eingriff. Obwohl sie als etabliert und relativ sicher gilt, ist sie nicht frei von Komplikationen. In der Literatur werden signifikante Raten an Komplikationen wie etwa Serome, Hämatome, Infektionen, Hautnekrosen und Wundheilungsstörungen berichtet. In der vorliegenden Studie wurden die Ergebnisse von Abdominoplastiken an unserer Institution unter Miteinbeziehung einer sonographischen Untersuchung analysiert. In den Jahren 2001 bis 2006 unterzogen sich 253 PatientInnen an unserer Abteilung einer abdominellen Dermolipektomie. Die ambulanten und stationären Daten von 205 PatientInnen standen zur Auswertung zur Verfügung. Erfasst wurden frühe postoperative Komplikationen, wie etwa Hämatome/Blutungen, Serome, Nekrosen/Abszesse, Infektionen, Wunddehiszenzen und Wundheilungsstörungen und späte postoperative Komplikationen, wie etwa atypische Narben, Dog-ears und Hautfettgewebsüberschüsse. Darüberhinaus wurden 55 PatientInnen nachuntersucht. Diese Nachuntersuchung beinhaltete die subjektive Patientenzufriedenheit, die Prüfung der Sensibilität und Temperaturempfindung, die Erfassung von Schmerzen, die Beurteilung der Narbe, die Erfassung von Dog-ears und Hautfettgewebsüberschuss und die Untersuchung mittels Ultraschall im Hinblick auf Spätfolgen, wie Fadengranulome, alte Hämatome oder Serome, Rektusdiastasen und gegebenenfalls bestehende Hernien. Das durchschnittliche Alter zum OP-Termin lag bei 42,27 (17 bis 77) Jahren. Die durchschnittliche Resektionsmenge betrug 2525,8g (66g bis 22060g). Bei einem Gesamtpatientengut von 205 Patienten wurden folgende Komplikationsraten eruiert: 33,2% Wundheilungsstörungen, 7,8% Infektionen, 19% Fadenfisteln, 16,6% Nekrosen, 6,8% Serome, 11,7% Hämatome, 8,3% Wunddehiszenzen. Zu atypischer Narbenbildung kam es in 9,8%, in 27,8% kam es zu Dog-ears, zu Hautfettgewebsüberschuss am Mons pubis in 3,9%, und i.B. des Operationsgebietes in 4,9%. Bei 50 der 55 nachuntersuchten Patienten bestanden Sensibilitätsstörungen mit einer durchschnittlichen Fläche von 274,8cm. Als Risikofaktoren für Frühkomplikationen konnten Diabetes mellitus, hohes Resektionsgewicht und Hypertonus sowie höheres Lebensalter identifiziert werden. Diabetes war auch ein Risikofaktor für späte Komplikationen. Dies trifft auch für Nikotinabusus zu. Die gewonnenen Daten zeigen, dass die abdominelle Dermolipektomie trotz ihrer weiten Verbreitung nach wie vor beträchtliche Komplikationsraten aufweist.

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