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Selected Publication:

Holweg, P.
Langzeitergebnisse nach operativ versorgten Talusfrakturen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.52 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Holweg Patrick
Advisor:
Mauschitz Renate
Wildburger Renate
Altmetrics:

Abstract:
Die Fraktur des Talus ist eine sehr seltene Verletzung, weshalb sie vorrangig in größeren unfallchirurgischen Behandlungszentren versorgt wird. Ihr Anteil an Frakturen beträgt bei Erwachsenen 0,14% (1) bis 0,32% (2). Bezogen auf das Fußskelett machen die Talusfrakturen 3,4% (3) der Verletzungen aus. Aufgrund der speziellen anatomischen Situation des Talus mit ihrer kritischen Gefäßversorgung werden Frakturen des Talus als unfallchirurgische Notfallsituationen interpretiert. Aus dieser Verletzung können funktionell deutlich beeinträchtigende Spätfolgen wie die avaskuläre Talusnekrose und die posttraumatische Arthrose resultieren. In Anbetracht dieser Tatsachen werden vom behandelnden Chirurgen besondere Kenntnisse der Anatomie und der Gefäßversorgung des Talus vorausgesetzt, damit die laut Lehrmeinung geforderte rasche offene Reposition und die stabile Osteosynthese optimal durchgeführt werden können (4). In dieser retrospektiven Studie wurden die Langzeitergebnisse von 17 Patienten, die im Zeitraum von 1988 bis 1999 an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie am LKH Graz nach einer zentralen Talusfraktur operativ versorgt wurden, nachuntersucht. Das Nachuntersuchungsintervall betrug im Schnitt 15 Jahre 3 Monate und 16 Tage. Die Frakturen wurden entsprechend der Frakturklassifikation nach Hawkins eingeteilt. Von 17 Patienten konnten 4 Typ I (23,5%), 2 Typ II (11,8%) und 11 Typ III Frakturen (64,7%) ermittelt werden. In der Therapie ist die am häufigsten angewandte Methode die Titanloch-verschraubung, die in 88, 2% der Fälle zur Anwendung kam. Die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Unfallzeitpunkt und Operation betrug 2,5 Tage. 58,6% der Patienten erreichten im Schnitt ein sehr gutes bis gutes funktionelles Ergebnis in den Traumascores nach Mazur, AOFAS und Maryland. 25,5% der Patienten hatten im Schnitt ein schlechtes Ergebnis. Eine freie Beweglichkeit im OSG wurde bei 11,8% und im USG bei 27,5% der Patienten festgestellt. 56,3% zeigten beim subjektiven Wohlbefinden ermittelt durch den Sf- 36 Score ein sehr gutes und gutes Ergebnis, 6,25% erzielten ein schlechtes Ergebnis. Eine primäre Arthrodese wurde bei 5,9% der Patienten durchgeführt. Bei 11,8% der Patienten kam es zu einer sekundären Arthrodese. 87,5% der Patienten hatten zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung eine Arthrose im oberen oder unteren Sprunggelenk. Die Arthroserate stieg mit dem Grad der Frakturklassifikation nach Hawkins signifikant an. Der prozentuelle Anteil der avaskulären Nekrosen lag bei 17,6%. Bei Typ III Talusfrakturen nach Hawkins traten in 75% der Fälle Nekrosen auf.

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