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Kammerlander, K.
ORALER MUNDGESUNDHEITSZUSTAND BEI MENSCHEN MIT BESONDEREN BEDÜRFNISSEN Querschnittserhebung anlässlich der Special Olympics Sommerspiele 2006 Österreich/Kapfenberg Darstellung eines Betreuungskonzeptes in der Praxis
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 81
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Wimmer Gernot
- Altmetrics:
- Abstract:
- 1. Zusammenfassung
Behinderte Patienten werden heute immer älter. Auch werden durch das Umdenken in vielen Bereichen der Zahnmedizin in der Behandlung behinderter Patienten immer mehr Zähne erhalten. Um diese Tendenz zu unterstützen, werden mehr effektive Präventionsprogramme benötigt. Die in dieser Studie untersuchten Patienten gehörten einem Personenkreis an, der gut betreut und versorgt wird.
Bei der ersten Gruppe der untersuchten Personen handelt es sich um 256 Teilnehmer der Special Olympics Games 2006 in Österreich/ Kapfenberg. Davon 108 Frauen und 148 Männer mit einem Durchschnittsalter von 31,8 Jahren (14 bis 63).
Die zweite, im November 2008 bei Chance B in Gleisdorf untersuchte Gruppe bestand aus 33 Betreuten, davon 19 Frauen und 14 Männer mit einem Durchschnittsalter von 31,18 Jahren (7 bis 56). Bei zwei Probanden war keine Untersuchung möglich, eine Probandin war zahnlos.
Daher fließen in die Auswertung nur 30 Ergebnisse ein.
Es wurden sowohl die DMFT- Werte als auch das Vorhandensein von Gingivitis/Parodontitis untersucht.
Resultate nach Auswertung des Kollektives von 256 Special Olympics Teilnehmern:
DMFT- Werte bei 256 beider Geschlechter = 12,1666667
Frauen: 108 =12,9702970 / Männer: 148 =11,6068966
Resultate nach Auswertung der 30 bei Chance B in Gleisdorf Untersuchten:
DMFT- Werte bei 30 beider Geschlechter = 10,6
Frauen: 13 = 10,846154 / Männer: 17 = 10,411765
Vergleicht man die erhobenen Werte mit denen des Österreichischen Bundesinstitutes für Gesundheitswesen (ÖBIG) von 2000, erkennt man, dass die Probanden einen deutlich unter dem Wert von 15 liegenden DMFT- Wert aufweisen. Das WHO Ziel für das Jahr 2020 wurde nicht ganz, aber doch annähernd erreicht.
Patienten mit Down-Syndrom haben eine große Anzahl verschiedenster zahnärztlicher Probleme. Diese werden durch die früh einsetzende Alzheimersche Demenz mit all ihren Folgen (SIGAL u. LEVINE 1993) noch schwieriger behandelbar.
Das einzig sinnvolle Programm ist eine präventive Zahnheilkunde in frühen Jahren zu etablieren und sicherzustellen, dass eine Behandlungskontinuität über den gesamten Lebensweg des Down- Patienten erfolgt.
Das ergibt auf der einen Seite eine verbesserte Mundgesundheit, und auf der anderen Seite erhebliche Kosteneinsparungen, da parodontale, restaurative und prothetische Behandlungen dann nicht mehr in dem heute vorherrschenden Ausmaß nötig sind.