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Gewählte Publikation:

Poeschl, E.
Die Rolle von Vitamin D und anderen neuen Knochenstoffwechselparametern bei MammacarcinompatientInnen mit und ohne Knochenmetastasen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 103 [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Malle Eva Maria Birgit
Betreuer*innen:
Obermayer-Pietsch Barbara
Altmetrics:

Abstract:
Einführung/ Zielsetzung Das Mammacarcinom ist weltweit die häufigste Krebserkrankung der Frau. In 64% bis 83% aller Patienten findet man im Verlauf der Erkrankung Knochenmetastasen. Trotz ständiger Weiterentwicklungen im Bereich der Bildgebung bleibt es schwierig, damit Metastasen frühzeitig zu erkennen. Da das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung und das damit verbundene erhöhte Mortalitätsrisiko mit gesteigertem Knochenstoffwechsel in Verbindung steht, wurden Stoffwechselveränderungen unter dem Einfluss calciotroper Hormone wie dem Vitamin D3 und weiteren Parametern in Hinblick auf die Entstehung von Knochenmetastasen untersucht. Methodik Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden aus 4000 Patientinnen stichprobenartig 167 Patientinnen mit positivem Östrogen- und Progesteron-Status ohne Lebermetastasen in vier Gruppen nach folgenden Kriterien erfasst: 1) Patientinnen ohne Knochenmetastasen, ohne Osteoporose 2) Patientinnen ohne Knochenmetastasen, mit Osteoporose 3) Patientinnen mit Knochenmetastasen bei Erstdiagnose/-kontakt 4) Patientinnen mit Knochenmetastasen im Verlauf der Erkrankung Analysiert wurden Serumcalcium (Ca), Alkalische Phosphatase (AP), 25(OH)Vitamin D (Vit.D), Prokollagen Typ 1 N-terminales Propeptid (P1NP), Serum-Crosslaps (CTX) und Dickkopf-1 (Dkk-1). Ergebnisse Bei 167 Patientinnen mit einem mittleren Alter von 57+/-29 Jahren lagen Serumcalcium-Werte in allen Gruppen zum Großteil im Normbereich. In 36% aller Fälle lagen erhöhte Werte der AP vor, bei 69% aller Patientinnen mit bereits erfolgter ossärer Metastasierung. In allen Gruppen zeigten sich stark verminderte Vitamin D-Werte, bei P1NP lag ein signifikanter Unterschied zwischen Gruppe 3 (s.o.) und den übrigen Gruppen vor: (p<0,001)-Werte in Gruppe 3 im Mittel 188,9 ng/ml, bei den übrigen im Normbereich [16-67 ng/ml]. Die mittleren Serum-CTX-Werte der bereits metastasierten Gruppe waren ebenfalls im Mittel doppelt so hoch wie in den übrigen Gruppen(p<0,001). Dkk-1-Werte waren in allen Gruppen stark erhöht, es zeigte sich keine Signifikanz zwischen den einzelnen Gruppen. Schlussfolgerung Je nach Stadium des Mammacarcinoms zeigten sich unterschiedliche Tendenzen im Bezug auf die Knochenformationsparameter. Aufgrund der signifikanten Ergebnisse in der Gruppe mit bereits erfolgter ossärer Metastasierung (P1NP, CTX) ist eine Routinediagnostik dieser Parameter bei Mammacarcinom initial und im Verlauf sinnvoll, während die übrigen Parameter verschiedenen Einflüssen unterliegen und so nur bedingt einsetzbar sind.

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