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Seidl, M.
Imiquimod 5% (Aldara) zur Diagnostik und Therapie von präklinischen aktinischen Keratosen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 88
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kopera Daisy
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- Abstract:
- Hintergrund: Die aktinische Keratose (AK) ist ein durch chronische UV-Exposition hervorgerufenes in situ Karzinom der Haut, welches nach jahrelangem Bestehen eine Progression bis hin zum Plattenepithel-Ca erfahren kann. Durch die topische Therapie mit Imiquimod (Aldara), einer immunmodulierenden Substanz aus der Gruppe der Imidazoquinoline, können AK erfolgreich behandelt und somit deren Progression verhindert werden. Dabei wird durch Zytokininduktion eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die eine Regression der kanzerogenen Zellen zur Folge hat. In vielen Fällen ist die Entzündung nicht auf die makroskopische Läsion beschränkt, sondern betrifft auch deren Umgebung (Field cancerisation). Das impliziert, dass AK möglicherweise in einer frühen Form bestehen, noch bevor sie klinisch diagnostiziert werden können. Das Ziel ist es, in einer Pilotstudie die Wirksamkeit von topischem Imiquimod zu bewerten, um präklinische aktinische Keratosen (PAK) bei PatientInnen mit chronisch lichtgeschädigter Haut zu identifizieren und mit der Testsubstanz zu behandeln.
Methoden: Unter kontrollierten Studienbedingungen wurden 15 ProbandInnen im Alter über 60 Jahre mit Zeichen lichtgeschädigter Haut rekrutiert und über 4 Wochen mit 5% Imiquimod einmal täglich jeweils 3x pro Woche behandelt. Die spezifischen Hautveränderungen wurden zu Beginn und bei 4 weiteren Kontrolluntersuchungen mittels Fotodokumentation und Stanzbiopsien festgehalten.
Ergebnisse: Im Laufe der Behandlung konnten PAK auf vorher makroskopisch unauffälliger, jedoch lichtgeschädigter Haut im Sinne einer Entzündungsreaktion sichtbar gemacht werden. Als erwartete Nebenwirkungen traten (nach Häufigkeit) Erytheme, Erosionen, Ödeme, Schorf-/Krustenbildung, Hauttrockenheit und Vesikel auf. Die Therapie wurde von allen StudienteilnehmerInnen gut toleriert, lediglich in 2 Fällen traten milde gippeähnliche Symptome auf. Eine teilnehmende Person wurde als non responder klassifiziert und die Behandlung am Tag 30 der Studie abgebrochen. Das kosmetische Erscheinungsbild der Haut, vor allem in der Kategorie Hautfarbe, konnte bei vielen TeilnehmerInnen verbessert werden, bei keinem der TeilnehmerInnen kam es zu einer Verschlechterung des Hautbildes.
Diskussion: Mit dieser Studie konnte gezeigt werden, dass Aldara eine wirksame und gut tolerierte Methode zur Identifikation und Therapie von PAK darstellt. Im Sinne der Prophylaxe könnten vor allem PatientInnen aus Hochrisikogruppen von der frühzeitigen Behandlung profitieren, indem dadurch spätere chirurgische Eingriffe unnötig gemacht werden könnten.