Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Wagner, J.
Psychotherapeutische Ansätze in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Fabisch Johann
Kapfhammer Hans-Peter
Altmetrics:

Abstract:
Diese Diplomarbeit stellt eine Übersicht über die spezifisch strukturierten Psychotherapien dar, wobei ich die Ergebnisse, die sich in klinischen Studien zur Behandlung der unterschiedlichen Symptomatik der Borderline-Persönlichkeitsstörungen als effektiv erwiesen haben, herausarbeite und vergleiche. Diese inkludieren die Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT), die Schemafokussierte Therapie (SFT), die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) und die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP). Methode: Für meine Recherche verwendete ich die Datenbank PubMed mit Schlüsselwörtern der unterschiedlichen Psychotherapien zur Behandlung der BPS. Ergebnisse: Nach der aktuellen Studienlage ist die DBT, welche in mehreren randomisierten, kontrollierten Studien getestet wurde, ein vielversprechendes Therapieverfahren - speziell zur Verbesserung von selbstverletzendem und suizidalem Verhalten. Bis dato existiert jedoch nur eine Vergleichsstudie mit einer anderen spezifischen Psychotherapie. Ebenso zeigen MBT, untersucht in einer randomisierten kontrollierten Studie, MBT vs. TAU, mit zwei anschließenden Verlaufskontrollstudien und SFT, in zwei randomisierten, kontrollierten Studien analysiert, SFT vs. TAU und SFT vs. TFP, eine signifikante Verbesserung in den meisten psychopathologischen Variablen der BPS, wie beispielsweise Suizidversuchen, medizinische Interventionen nach parasuizidalem Verhalten und nach außen gerichtetem Ärger. In einer Studie, in welcher SFT und TFP miteinander verglichen werden, wird von einer generellen Überlegenheit von SFT berichtet. Trotzdem zeigt TFP, in einer randomisierten kontrollierten Studie untersucht, TFP vs. DBT vs. SPT, lediglich eine prädiktive Veränderung für Reizbarkeit und verbalen und direkten Angriffen. Fazit: Teilnehmer der spezifischen Psychotherapien, welche DBT, MBT, SFT und TFP beinhalten, zeigten ein besseres Behandlungsresultat und eine bessere Therapiecompliance. Obgleich die Anzahl der positiven Resultate dieser Verfahren für einige Patienten und einige Symptome der Erkrankung überwiegt, bleibt eine umfangreiche BPS-Behandlung weiterhin eine Herausforderung. Ebenso liegen nur wenige Vergleichsstudien zu störungsspezifischen Psychotherapien für BPS vor. So ist eine Korrelationsanalyse der unterschiedlichen Behand-lungen durch die geringe Anzahl der Studien, der Modelltreue der Forscher und die Verwen-dung von unterschiedlichen Studieninstrumenten für die BPS-Symptomatik begrenzt.

© Med Uni GrazImprint