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Gruenberger, M.
Häufigkeit, Bedeutung, Diagnose und Therapie intrakranieller Karotisstenosen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Seifert-Held Thomas
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- Hintergrund: Stenosen intrakranieller Arterien stellen ein hohes Risiko für ein zerebrales ischämisches Ereignis dar. Die perkutane transluminale Angioplastie mit Stent-Implantation (Stent-PTA) ist eine Möglichkeit der Rezidivprophylaxe zerebraler ischämischer Ereignisse. Patienten und Methoden: In einem Zeitraum von 33 Monaten wurden Daten von 288 Patienten der Schlaganfallambulanz herangezogen, um die Häufigkeit von intrakraniellen Arteria carotis interna (ACI) Stenosen in dieser ausgewählten Patientenpopulation zu evaluieren. Weiters wurde der Verlauf von 21 Patienten mit vorangegangenem Schlaganfall oder TIA, für die eine Stent-PTA einer hochgradigen Stenose der Arteria carotis interna in ihrem intrakraniellen Verlauf durchgeführt wurde, untersucht. Der mittlere Beobachtungszeitraum betrug 16,1 Monate. Klinische und neurosonografische Verlaufsuntersuchungen erfolgten nach 1, 3, 6 und 12 Monaten und dann im weiteren Verlauf alle 12 Monate. Ergebnisse: Intrakranielle ACI-Stenosen wurden bei 4,5% der Patienten gefunden, davon hatten 58,3% (n = 7) eine ipsilaterale extrakranielle Stenose > 50% und 41,7% (n = 7) waren entweder mit einer TIA oder einem Schlaganfall symptomatisch. Bei 4 Patienten (33,3%) wurde eine Stent-PTA der intrakraniellen ACI Stenose durchgeführt. In der Verlaufsbeobachtung über Patienten nach Stent-PTA erlitten 2 Patienten (9,5%) periprozedurale Komplikationen. Ein ipsilateraler Schlaganfall innerhalb von 12 Monaten ereignete sich bei 2 Patienten (10,5%). Periprozedurale Komplikationen und ipsilaterale ischämische Ereignisse innerhalb eines Jahres kombiniert ergaben eine Ereignisrate von 19,0% für die Patienten dieser Verlaufsbeobachtung. Eine durch DSA verifizierte Restenose > 50% wurde bei 4 von 16 (25%) Patienten, die ein 6monatiges Follow-up komplettiert haben, festgestellt. Dies sind 44,4% (4 von 9) aller Patienten, bei denen eine Kontroll-DSA innerhalb von 6 Monaten postinterventionell erfolgte. Eine komplikationslose Re-PTA erfolgte bei 2 Patienten. Im Follow-up Zeitraum > 6 Monate wurde bei einem Patienten eine Restenose > 50% gefunden. Diskussion: Die Stent-PTA ist eine therapeutische Option für Patienten mit hochgradiger Stenose der Arteria carotis interna in ihrem intrakraniellen Verlauf, wenn unter konservativer Therapie ein Rezidiv eines ischämischen Ereignisses im zugehörigen Versorgungsgebiet auftritt.