Selected Publication:
Friesenbichler, P; Kattner, S.
Über den Zusammenhang von Bildungsgrad, Urlaubsgewohnheiten, medikamentöser Dauertherapie und der Entstehung nichtmelanozytärer Tumore
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.263
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Richtig Erika
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Smolle Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Unter der weißen Bevölkerung sind bösartige Hauttumore die am häufigsten auftretenden Neubildungen. Nichtmelanozytäre Hauttumoren v.a. das Plattenepithelkarzinom und das Basalzellkarzinom sowie das maligne Melanom machen 90% der bösartigen Hauttumoren aus. Glücklicherweise sind die nichtmelanozytären Hauttumore mit einer niedrigen Mortalitätsrate behaftet, aber deren steigende Inzidenzrate stellt doch eine Belastung für das Gesundheitssystem dar.
Sonnenlicht, hier v.a. der UV-B-Anteil, und chronische Lichtschäden stellen die Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung nichtmelanozytärer Hauttumore dar.
Bis jetzt weiß man wenig über eventuelle andere Risikofaktoren, welche die Entwicklung eines nichtmelanozytären Hauttumors begünstigen können. Rauchen und Alkohol werden immer wieder als Kokanzerogene diskutiert, ebenso wie spezielle Medikamente, Hormone oder Ernährungsfaktoren.
Der Zweck unserer Umfrage war es, bei Patienten mit bekanntem Plattenepithelkarzinom oder Basalzellkarzinom, Risikofaktoren retrospektiv ausfindig zu machen, und so bereits bestehende Hypothesen bestätigen oder widerlegen zu können.
MATERIAL UND METHODEN: Wir befragten jeweils 50 Patienten mit bekanntem Plattenepithelkarzinom, 50 mit Basalzellkarzinom sowie 50 Kontrollpatienten an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Graz. Anhand eines standardisierten, anonymen Fragebogens erhielten wir in persönlichen Patientengesprächen wertvolle Informationen über die für uns relevanten Risikofaktoren. Die erhobenen Daten wurden mit dem Statistikprogramm SPSS ausgewertet.
ERGEBNIS: Für das Plattenepithelkarzinom ergaben sich folgende statistisch signifikante Risikofaktoren: männliches Geschlecht, chronischer Lichtschaden (tägliche Sonnenexposition, Sonnenbrände oder chronische Lichthaut) sowie Alkoholabusus können mit der Tumorentstehung assoziiert werden. Für das Basalzellkarzinom sowie für die Gruppe der nichtmelanozytären Hauttumoren insgesamt gilt vor allem der chronische Lichtschaden als wichtigster Risikofaktor. Die Rolle medikamentöser Dauertherapie bleibt in allen Gruppen fraglich. Für chronischen Nikotinabusus konnte kein Zusammenhang aufgezeigt werden, jedoch neigten die Patienten dazu, Fragen zu Alkohol und Nikotin zu verneinen.
KONKLUSIO: Der chronische Lichtschaden stellt bei allen Entitäten den wichtigsten Risikofaktor dar. Für das Plattenepithelkarzinom konnte noch Alkohol als Begleitfaktor identifiziert werden. Medikamentöse Dauertherapie sowie Nikotin konnten in unserem Patientengut nicht als Kanzerogene ausgemacht werden.