Selected Publication:
Hackl, G.
Lebensqualität beim Rektumkarzinom nach operativer Behandlung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.103
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Pfeifer Johann
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: In der onkologischen Chirurgie stellt die Erfassung gesundheitsbezogener Lebensqualitätsdaten einen hilfreichen Weg dar, um die Effektivität einer chirurgischen Behandlung zu messen. Besonders in der operativen Behandlung von Rektumkarzinomen sollte neben der exakten onkologischen Dissektion ein für den Patienten physiologisch vertretbares Ergebnis erzielt werden. Gegenstand der Untersuchung war eine quantitative Erfassung der Lebensqualität von Patienten nach dem operativen Eingriff. Methoden: Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um eine klinisch retrospektive Studie. Dabei wurden 150 Patienten nach einer Datenerhebung aus MEDOCS per Fragebogen kontaktiert. Dieser enthielt den Short Form 36 Health Survey (SF 36) sowie den Fecal Incontinence Quality of Life Scale (FIQL). Erweitert wurde der Fragebogen um zwei Ergänzungsfragen zu Sexualität und Harninkontinenz. Eine Rückmeldung konnte bei 127 Patienten erreicht werden, wobei letztlich 99 ausgefüllte Fragebögen vorlagen (entspricht 78%). Ergebnisse: Körperliche Einschränkungen waren bei allen Operationsverfahren zu beobachten mit stärkster Ausprägung nach abdominoperinealer Rektumamputation. Fünfundsechzig Prozent der Patienten (n=89) beklagten Einschränkungen der sexuellen Leistungsfähigkeit seit der Operation; Sechsunddreißig Prozent der Patienten (n=98) gaben seit der Operation Harninkontinenz an. Auch auf psychosozialer Ebene waren klare Defizite zu verzeichnen mit besonderer Ausprägung nach abdominoperinealer Rektumamputation und tiefer anteriorer Resektion. Konklusion: Nach operativer Behandlung von Rektumkarzinomen finden sich somit Einschränkungen sowohl auf körperlicher, psychischer als auch sozialer Ebene und betreffen somit alle Säulen der Definition von Gesundheit durch die WHO. Ziel der operativen Intervention wäre eine Restitutio ad integrum mit einer Normalisierung der Lebensqualität zu erreichen. Um dies in die Realität umsetzen zu können sind allerdings noch zahlreiche Verbesserungen nötig.