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Gutmann, J.
Schmerz bei Kindern im Rahmen des Legens intravenöser Leitungen -subjektive Einschätzung, individuelle Reaktionstypen und Möglichkeiten der Objektivierung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kerbl Reinhold
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- Abstract:
- Hintergrund: Tagtäglich werden im klinischen Alltag, sowohl ambulant als auch stationär, zahlreiche invasive Eingriffe bei Kindern vorgenommen. Zu der häufigsten Intervention zählt die venöse Punktion, sprich Blutabnahme oder Legen einer Leitung. Was für die behandelnden Ärzte ein unabdingbares Muss ist, sei es zur Bestätigung einer Verdachtsdiagnose, zum Ausschluss einer Differentialdiagnose oder zur laufenden Therapiekontrolle, ist für die Patienten, besonders für die ganz jungen unter ihnen, eine vielleicht bleibende Schmerzerfahrung. In dieser Diplomarbeit soll versucht werden den Schmerz zu objektivieren, Reaktionstypen zu definieren und einen Zusammenhang zwischen subjektivem Schmerzempfinden der Probanden und subjektiver Beurteilung der beobachteten Schmerzreaktion zu finden.
Methoden: Es ist eine deskriptive Studie mit insgesamt 64 Probanden, wobei dieser Probandenpool altersbezogen in drei kleinere Gruppen aufgeteilt wurde. Zur Subjektivierung wurde eine visuelle Schmerzskala verwendet, zur Objektivierung wurde die Herzfrequenz mittels Pulsoxymeter gemessen und zur Definition der Reaktionstypen wurden die Probanden vom Untersucher beurteilt.
Resultat: Das Ergebnis dieser Studie bestätigt die Erwartung, dass die Herzfrequenz während der Punktion ansteigt. Dieser Anstieg erfolgt jedoch nicht zum Zeitpunkt des Stichs, sondern in der Zeit vor der tatsächlichen Punktion. Es ist bei den 10- bis 18-Jährigen eine Steigerung von 19% gegenüber der basalen Herzfrequenz zu beobachten. Weiters waren 74% der befragten Kinder und Jugendlichen durch das Kleben des Pflasters ruhiger und angstfreier. Insgesamt gaben 78% der Kinder nach der Punktion keine Schmerzen an. 55% der beobachteten Kinder zeigten keine Schmerzreaktion. Prozentuell gaben um 3% mehr Mädchen als Buben keine Schmerzen an.
Conclusio: Die Sinnhaftigkeit eines oberflächenanästhesierenden Pflasters, wird somit bekräftigt. Dies führt nicht nur zur Schmerzreduktion, sondern vor allem zu Beruhigung und Angstreduktion.