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Geiger, K.
Der Einfluss des regelmäßigen Einsatzes der Sonographie auf die Appendektomierate bei Kindern und Jugendlichen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.107 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Haxhija Emir
Altmetrics:

Abstract:
Im letzten Jahrzehnt wurden an der Grazer Kinderchirurgie zunehmend Ultraschalluntersuchungen des Abdomens bei Kindern mit Bauchschmerzen, vor allem bei Appendicitisverdacht, durchgeführt. Es wurde beobachtet, dass sich zugleich die Zahlen der stationären Aufnahmen der Kinder mit Appendizitisverdacht rückläufig zeigten. Diese Arbeit soll eruieren, ob für diesen Rückgang regelmäßige Ultraschalluntersuchungen von Bedeutung sein können. Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Studie durchgeführt bei der alle Kinder und Jugendliche, die in den Jahren 1997, 1998, 2007 und 2008 an der Grazer Universitätsklinik für Kinderchirurgie wegen Appendicitis stationär aufgenommen wurden, erfasst wurden. Folgende Parameter wurden ausgewertet: 1) Entlassungsdiagnose (subakut, akut, phlegmonös, perforiert, chronisch, oder zur Beobachtung), 2) operiert oder nicht operiert, 3) sonographiert oder nicht sonographiert, 4) Appendix in der Sonographie gesehen, 5) Größe der Appendix in der Sonographie (mm), 6) das Vorhandensein einer neurogenen Appendizitis, 7) histologische Bestätigung der Entlassungsdiagnose 8) endgültige histologische Diagnose. Der Zeitraum 1997/1998 wurde mit dem Zeitraum 2007/2008 bezüglich der erhobenen Parameter verglichen. Die Daten wurden mittels deskriptiver Statistik, Kreuztabellen (Spearman), T-Tests und Risikokalkulationen ausgewertet. Ergebnis: In den Jahren 1997/1998 wurden 2040 Patienten wegen Verdacht auf Appendizitis stationär aufgenommen und davon 1186 (58%) appendektomiert. Von den 2040 Patienten wurden nur 589 (29%) sonographiert, wovon allerdings bei nur 66 Patienten (11%) die Appendix sicher dargestellt werden konnte. Im Vergleich dazu wurden in den Jahren 2007/2008 nur mehr 948 Patienten wegen Verdacht auf Appendizitis stationär aufgenommen und davon 609 (64%) appendektomiert. Von den 948 Patienten wurden 896 (95%) sonographiert, wovon bei 613 Patienten (68%) die Appendix dargestellt werden konnte. Conclusio: Innerhalb des Beobachtungszeitraums kam es zu einer deutlichen Reduktion der stationären Aufnahmen bei Verdacht auf Appendizitis bei einer gleichzeitig signifikant gestiegenen Sonographie- und Appendixerkennungsrate. Im Lichte der konstant steigenden ambulanten Zahlen der Patienten mit Bauchschmerzen wird in dieser Studie gezeigt, dass die regelmässige Durchführung der Sonographie bei Verdacht auf Appendizitis einen enormen Einfluss auf die Versorgungsqualität und folglich auch einen ökonomischen Benefit für das Gesundheitswesen darstellen kann.

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