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Gewählte Publikation:

Lamprecht, M.
Oxidative Stress Biomarker bei unterschiedlichen Belastungsintensitäten
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2009. pp.75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Greilberger Joachim
Schwaberger Guenther
Altmetrics:

Abstract:
Aus der 1. Originalarbeit geht hervor, dass eine antioxidative Supplementation Lipidperoxidationsprozesse steigern und gleichzeitig die Konzentration eines antioxidativen Enzyms reduzieren kann. Die Ursache für diese nachteiligen Effekte der antioxidativen Supplementation wird über das Verhältnis der Konzentrationen der Antioxidantien im Präparat und über die Dosierung der Inhaltsstoffe diskutiert: Im Plasma wurden nach der 2-wöchigen Supplementationsphase bei den 8 trainierten Probanden erhöhte Konzentrationen von Vitamin E und ß-Karotin gemessen, bei gleichzeitig gleichbleibenden Konzentrationen von Vitamin C. Möglicherweise wurden durch die Supplementation Vitamin E- und ß-Karotin- Radikale in erhöhtem Ausmaß generiert, welche die verhältnismäßig kleine Dosis an Vitamin C aus dem Präparat ein potentielles Antioxidans gegen Vitamin E- und ß-Karotin- Radikale nicht kompensieren konnte. Folglich stiegen die Lipidperoxidationsprozesse an. Außerdem bewirkte die Supplementation eine Absenkung der Glutathionperoxidase-konzentration. Die antioxidative Supplementation bewirkte eine Art Down-Regulation in der Enzymexpression und/oder eine verminderte Sekretion aus Leber- und Nierenzellen. In der 2. Originalarbeit wird gezeigt, dass eine antioxidative Supplementation Proteinoxidationsprozesse bei intensiven Dauerbelastungen (über der anaeroben Schwelle) auf adaptationsrelevante Ausmaße vermindern kann. Belastungen unterhalb der anaeroben Schwelle verursachen keine vermehrte oxidative Proteinschädigung. Die antioxidativen Enzymaktivitäten blieben bei den 41 trainierten Männern auf konstantem Niveau, also ohne Einfluss der Belastungsintensität und der 7-monatigen antioxidativen Supplementation. Der Redoxstatus des Humanen Serum Albumins (HSA) wurde in einem intensitätsabhängigen Ausmaß beeinflusst. Aus dem Experiment geht daher hervor, dass bei sportlicher Belastung HSA als Redoxsystem im Plasma fungiert. Diese beiden Studien zeigen, dass die Konzentrationen von Oxidativen Stress Biomarkern von vielen verschiedenen Faktoren abhängig sind: speziell von der Intensität und der Dauer der sportlichen Belastungen, der Dosierung der antioxidativen Supplementation, dem Orchester der Inhaltsstoffe der antioxidativen Supplementation (Naturbelassenheit) und dem Status der Antioxidantienzufuhr via täglicher Ernährung. Die Varietäten bei diesen Hauptdeterminanten erklären die Gegensätzlichkeit in den Ergebnissen vieler Antioxidantien-studien.

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