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Gewählte Publikation:

Valeskini, K.
Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) in der Behandlung von Pseudarthrosen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.57 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Grechenig Wolfgang
Pichler Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Vor etwa 25 Jahren veröffentlichten Chaussy et al. erstmals eine Studie über die extrakorporale Stoßwellentherapie in der Behandlung von Nierensteinen. Darauf folgten einige tierexperimentelle Arbeiten über mögliche Nebenwirkungen dieser neuen Therapieform, und dabei fielen knöcherne Defekte am Os Ileum des Kaninchens auf. Kurze Zeit später wurde die Stoßwellenlithotripsie auch versuchsweise beim Menschen in der Behandlung von Pseudarthrosen, verschiedensten Formen der Tendinopathien und chronischen Schmerzsyndromen eingesetzt, und die ersten Erfolge wurden erzielt. Material und Methoden: Die gestörte Knochenbruchheilung stellt eine häufige Komplikation in der Frakturheilung dar und ist trotz verbesserter Operationsmethoden immer noch mit einer Häufigkeit von 5 Prozent anzutreffen. Pseudarthrosen sind durch eine ausbleibende Konsolidierung über länger als 6 Monate definiert, und führen neben lang andauernder Invalidität auch zu sozialem Rückzug und volkswirtschaftlichen Einbußen. Der Goldstandard in der Behandlung dieser Erkrankung ist die Operation, in letzter Zeit hat sich aber auch die Extrakorporale Stoßwellentherapie als Alternative etabliert. Diese Arbeit, bei der 84 Patienten mit Pseudarthrosen und einer erhaltenen Stoßwellentherapie über den Zeitraum von Dezember 2002 bis Juli 2007 retrospektiv verglichen wurden, soll Aufschluss über die Einsatzmöglichkeiten und Erfolgsaussichten dieser neueren Behandlungsmethode geben. Es wurden, nach Wegfall von 9 Patienten, die nicht mehr zur Nachkontrolle erschienen waren, 75 Fälle von Pseudarthrosen statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Eine Pseudarthrose wurde als ausgeheilt angesehen, wenn sie klinisch vollständig belastbar und radiologisch durchbaut war. Von 75 Fällen konsolidierten nach der Stoßwellentherapie 54 Frakturen, was 72 Prozent entspricht, der mittlere Zeitraum von der Verletzung bis zur Behandlung betrug 10 Monate und der Zeitraum von der Therapie mit dem Stoßwellengerät bis zur Konsolidierung der Fraktur zirka 200 Tage, was 6 Monaten entspricht. Diskussion: Arbeiten, die diese Problemstellung in einer prospektiven Studie behandeln kommen zu einem schlechteren Ergebnis, als retrospektive Vergleichsstudien, die bessere Ergebnisse bei den Konsolidierungen erreichen. Unsere Studie liegt mit 72 Prozent in einem ähnlichen Bereich.Konklusion: Durch die vorliegenden Ergebnisse ist der Einsatz der extrakorporalen Stoßwellentherapie gerechtfertigt, besonders im Hinblick auf die niedrige Komplikations- und Nebenwirkungsrate und die Nichtinvasivität im Gegensatz zur chirurgischen Versorgung.

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