Gewählte Publikation:
Hofer, N.
Korrelation des neonatalen C-reaktiven Proteins mit perinatalen Infektionen
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2009. pp.91
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Hofer Nora
- Betreuer*innen:
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Resch Bernhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Diagnostik der Early Onset Sepsis (EOS) bereitet oft Schwierigkeiten, denn klinische Zeichen sind unspezifisch, Blutkulturen häufig falsch negativ und von der Vielzahl an untersuchten Laborparametern erlaubt kein einzelner eine frühe und sichere Diagnosestellung. Ziel dieser Arbeit war es, das C- reaktive Protein (CRP) bei infektiologischen und nicht infektiologischen Krankheitsbildern bei Früh- und Reifgeborenen genauer zu untersuchen.
Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden die Daten aller Neugeborenen, die von 2004 bis 2007 an der neonatologischen Intensivstation der Universitätsklinik Graz hospitalisiert wurden und für die mindestens ein CRP-Wert der ersten 72 Lebensstunden vorlag, erfasst. Es wurden die Eigenschaften des CRP in der Sepsisdiagnostik, die Korrelation mit nicht infektiologischen Diagnosen und die Unterschiede der CRP-Werte zwischen Früh- und Reifgeborenen untersucht.
Ergebnisse: Von 690 Neugeborenen hatten 168 eine Kultur oder klinisch positive EOS (24%). Die Sensitivität und Spezifität des CRP bei einem Cut-off Wert von 8 mg/L lagen bei 67% und 88% in der Diagnostik der Kultur positiven und bei 54% und 88% in der Diagnostik der Kultur und klinisch positiven EOS. Die Sensitivität war bei Reifgeborenen und nach den ersten 24 Lebensstunden höher. Frühgeborene reagierten auf die Infektion häufig mit einem milden Anstieg der CRP-Werte, sodass ein niedrigerer Cut-off Wert von 5,75 mg/L die Sensitivität steigern konnte. Nichtinfektiologisch erhöhte CRP-Werte korrelierten mit Mekoniumaspirationssyndrom bei Reifgeborenen (p<0,001) und mit schwerem idiopathic respiratory distress syndrome und assistierter Ventilation bei Frühgeborenen (p<0,05). Unter EOS positiven und negativen Kindern zeigten Frühgeborene signifikant niedrigere Werte als Reifgeborene (p<0,001). Der physiologische Anstieg war bei beiden Altersgruppen zu beobachten, bei Frühgeborenen waren die Werte niedriger.
Zusammenfassung: Das CRP ist als vor allem später, spezifischer Marker hilfreich in der Diagnostik der EOS, Erhöhungen im Rahmen anderer Krankheitsbilder im selben Lebensalter sind aber möglich. Frühgeborene reagieren auf die Infektion mit einem milderen Anstieg, im unkomplizierten Verlauf sind ihre Werte niedriger.