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Gewählte Publikation:

Stueckler, C.
UV-Strahlung als berufsbedingter Risikofaktor am Beispiel von Bauarbeitern
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hofmann-Wellenhof Rainer
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Ultraviolette Strahlung gilt als einer der wichtigsten Umwelt- und Risikofaktoren bei der Entstehung melanozytärer und nicht-melanozytärer Hautläsionen. Im Hinblick auf die alarmierend hohen und steigenden Fälle von Hautkrebs wird viel Zeit und Arbeit investiert, um Risikopopulationen und Risikofaktoren zu identifizieren und protektive Strategien gegen Hautkrebs zu entwickeln. Zielsetzung: Diese Arbeit beschreibt die Häufigkeit und den Typus melanozytärer und non-melanozytärer Hautläsionen, welche in einer Stichprobe von mit UV-Strahlung belasteten Bauarbeitern in der Steiermark aufgetreten sind. Weiters wird die Anzahl von bekannten Melanommarkern, wie melanozytären Nävi, dysplastischen Nävi und Lentigines solares in der Stichprobe ermittelt. Methoden: 104 Bauarbeiter einer österreichischen Baufirma haben sich freiwillig einem Hautkrebsscreening unterzogen und sich zur Teilnahme an der Studie bereit erklärt. Ein Team, bestehend aus zwei Fachleuten der Dermatologie, einer Turnusärztin und einer Medizinstudentin hat fünf Baustellen in der Steiermark besucht. Nachdem die Bauarbeiter einen Fragebogen über persönliche Risikofaktoren und protektive Strategien ausgefüllt hatten, erhielten sie ein dermatologisches Ganzkörperscreening. Die Anzahl der Lentigines solares und melanozytären Nävi wurde an standardisierten Positionen an der linken Schulter und am linken Gesäß mit Hilfe einer 10x10 cm großen Schablone ausgezählt und mit dem Hauttyp, dem Alter, den Arbeitsjahren am Bau und dem Rauchverhalten in Beziehung gesetzt. Ergebnisse: Es wurden aktinische Keratosen bei drei Bauarbeitern und ein Basalzellkarzinom gefunden. Die Gesamtzahl der Lentigines solares an der linken Schulter (16.35 SD = 18.25) unterschied sich signifikant von der Anzahl an der linken Gesäßhälfte (0.52 SD = 3.32) (p < .01). Die Anzahl der Nävi an der linken Schulter steht in negativer Korrelation zum Alter und zu den Arbeitsjahren am Bau (r = -.33 und r = - .34, p < .01), was auf eine höhere Anzahl an Nävi bei jüngeren Männern und weniger Arbeitsjahren hinweist. Der Unterschied der Anzahl an Lentigines bestand in einer höheren Anzahl bei älteren Arbeitern (p < .05). Schlussfolgerung: Sporadische und intermittierende starke Sonneneinstrahlung, wie es zum Beispiel bei Sonnenbränden der Fall ist, scheinen im Gegensatz zur kontinuierlichen, von der Jahreszeit abhängigen, immer stärker werdenden chronischen Sonnenexposition, mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko verbunden zu sein.

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