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Gewählte Publikation:

Thonhauser, C.
Invasive Beatmung von PatientInnen mit Chronisch Obstruktiver Lungenkrankheit während eines Eingriffes in Allgemeinanästhesie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.76 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schwarz Gerhard
Altmetrics:

Abstract:
Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD ist eine Erkrankung, bei der die Atemwege, sowie das Lungenparenchym irreversibel geschädigt sind. Dabei steht eine Limitation des Atemgasflusses im Vordergrund, wobei aber auch zahlreiche systemische Störungen mit dieser Krankheit einhergehen. Neue Studien zur Prävalenz von COPD machen deutlich, dass die Erkrankung bisher unterschätzt wurde. Dabei zeigt sich, dass die Höhe der Prävalenz stark mit dem Alter korreliert. Obwohl man bei der Beatmung von COPD PatientInnen in erster Linie an nichtinvasive und an unterstützende Beatmungsformen denkt, ist eine invasive kontrollierte Beatmung oft unumgänglich. Durch die Hyperreagibilität der Atemwege und den eingeschränkten Atemgasfluss haben PatientInnen, die während eines Eingriffes in Allgemeinanästhesie kontrolliert beatmet werden, ein erhöhtes Risiko eine perioperative Komplikation zu erleiden. Auf Grund einer nicht ausreichenden Exspirationszeit kommt es zur Entwicklung von dynamischer Überblähung und Erhöhung des intrinsischen PEEPs. Diese Störungen können durch Veränderungen in der Atemmechanik und durch Beobachtung der grafischen Darstellungen von Zeit, Druck, Volumen und Flow erkannt werden. Durch richtige Einstellungen am Respirator ist es möglich, dynamische Überblähung zu vermeiden beziehungsweise dieser entgegenzuwirken, womit Folgen des erhöhten intrinsischen PEEPs unterbunden werden können. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist dabei eine Reduktion des Atemminutenvolumens, da sich damit die Exspirationszeit am effektivsten verlängern lässt. Eine Abweichung im Beatmungsmonitoring oder das Auftreten von Komplikationen kann aber viele unterschiedlichste Gründe haben. Bei der Beatmung von COPD PatientInnen sollten aber immer eine dynamische Überblähung und ein erhöhter intrinsischer PEEP als Ursache in Betracht gezogen werden.

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