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Gewählte Publikation:

Gotthart, P.
Reoperationen 10 Jahre nach primärer Deszensuschirurgie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.67 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Tamussino Karl
Altmetrics:

Abstract:
HINTERGRUND: Operationen aufgrund Deszensus bzw. Prolaps der weiblichen Genitalorgane sind häufig. Das Risiko einer Frau, zumindest einmal in ihrem Leben eine Operation aufgrund Deszensus oder Inkontinenz zu haben, liegt bei ca. 11%. Von den operierten Frauen müssen sich ca. 30% einer weiteren Operation unterziehen. Bis dato gibt es allerdings nur wenig Daten über Reoperationsraten nach Prolapschirurgie. Eine aktuelle amerikanische Studie ermittelte eine 10-Jahres-Reoperationsrate von 17%. In den letzten Jahren sind relativ neue Operationsverfahren zur Behandlung des Deszensus entwickelt und auf den Markt gebracht worden. Eine Begründung für die neuen Techniken ist die Annahme von schlechten Langzeitergebnissen mit den etablierten Operationen. Für die Evaluierung von etablierten, aber auch von neuen Operationsverfahren und -konzepten sind Langzeitergebnisse essentiell. METHODEN: In einer retrospektiven Studie wurden alle Patientinnen erfasst, die 1997 und 1998 an der Universitätsfrauenklinik Graz / Abteilung Gynäkologie, im LKH Leoben, LKH Bruck an der Mur und im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz Marschallgasse wegen Deszensus/Prolaps einer Primäroperation unterzogen worden sind. Im nächsten Schritt wurde in verschiedenen Krankenhausinformationssystemen kontrolliert, ob die Patientinnen bis zum Stichtag 31.12.2008 wieder wegen Deszensus/Prolaps operiert worden sind. Zielgröße der Studie war die Reoperationsrate 10 Jahre nach primärer Deszensuschirurgie. Dabei wurden auch die Art und Häufigkeit der Primär- und der Reoperation ermittelt. Die Auswertung der Daten erfolgte im Sinne einer deskriptiven Statistik mittels SPSS. ERGEBNISSE: In den teilnehmenden Zentren wurde 1997 und 1998 bei insgesamt 456 Patientinnen eine Primäroperation wegen Deszensus/Prolaps durchgeführt. Die am häufigsten verwendete Operationsmethode war die vaginale Hysterektomie mit einer Kolporrhaphie (89 %). Bei 13 Patientinnen wurde nach durchschnittlich 5,5 (1,5-10) Jahren eine Reoperation wegen Deszensus/Prolaps durchgeführt, was eine Reoperationsrate von mindestens 2,9 % ergibt. Die Vaginaefixatio sacrospinalis (Amreich-Richter) war mit 46 % (n=6) die am häufigsten angewandte Reoperationsmethode. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Primäroperation betrug 62 (31-93) Jahre. KONKLUSION: Die Langzeitreoperationsrate nach primärem vaginalen Vorgehen (vaginale Hysterektomie, Colporrhaphia anterior, Kolpoperineoplastik) war mit ca. 3 % niedrig.

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