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Gewählte Publikation:

Durchschein, F.
Verlauf cervikaler intraepithelialer Neoplasien (CIN) in und nach der Schwangerschaft
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2009. pp.91 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Baumann-Durchschein Franziska
Betreuer*innen:
Reich Olaf
Altmetrics:

Abstract:
Fragestellung: Zervikale intraepitheliale Neoplasien (CIN) unterliegen der Kontrolle des Immunsystems. Immunologisch stellt die Schwangerschaft eine besondere Situation dar. Beobachtete CIN-Regressionen nach vaginaler Geburt werden mit einer mechanischen Abschilferung des dysplastischen Epithels erklärt. Um den Einfluss einer Schwangerschaft und des Geburtsmodus auf die Prognose einer CIN fest zu stellen, verglichen wir die Pap-Befunde von Frauen während der Schwangerschaft mit den zytologischen Ergebnissen nach der Geburt in Abhängigkeit des Geburtsmodus und des Alters. Methode: Retrospektive Kohortenstudie an 218 schwangeren Frauen mit abnormalen Pap-Befunden zum Zeitpunkt der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung an der Universitätsfrauenklinik Graz zwischen 1997 und 2008. Auswertbare Daten waren für ein Studienkollektiv von 105 Frauen verfügbar: 48 Frauen mit Pap IIW, 5 Frauen mit Pap III, 40 Frauen mit Pap IIID und 12 Frauen mit Pap IV. Ergebnisse: Unter den 105 Frauen mit abormalen Pap-Befund während der Schwangerschaft zeigten 81 post partum zytologisch eine Regression (77,1%), 16 persistierten (15,2%) und 8 Frauen zeigten progressive zytologische Veränderungen. Keine Läsion schritt während der Schwangerschaft zytologisch zu einem Pap V voran. Unter 50 Frauen mit Regression hatten 62% eine vaginale Entbindung und 38% Frauen eine Sectio. Das durchschnittliche Alter der Frauen mit Regression war 28,8 Jahre, mit Persistenz 28,6 Jahre und mit Progression 29,5 Jahre. Schlussfolgerungen: Abnormale Pap-Teste im Rahmen einer Schwangerschaft zeigen unabhängig vom Alter der Frauen im Verlauf hohe Regressionsraten. Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Rückbildungstendenz und dem Geburtsmodus. Für die Regression sind immunologische Faktoren offensichtlich bedeutsamer als mechanische Ereignisse. Die Ergebnisse bestätigen das Konzept eines konservativen Managements von CIN in der Schwangerschaft, vorausgesetzt dass kolposkopisch keine Zeichen der Invasion vorliegen.

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