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Gewählte Publikation:

Semmelrock, M.
Differenzierte Allergiediagnostik mittels rekombinanter Allergene
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.62 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Semmelrock Martin
Betreuer*innen:
Aberer Werner
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Derzeit wird die Diagnose einer IgE-vermittelten Allergie durch das Vorliegen einer allergen-spezifischen Anamnese, sowie durch in vivo bzw. in vitro Verfahren unter Verwendung von natürlich vorkommenden Allergenextrakten, gestellt. Fragestellung: Das Ziel der Studie war ein Vergleich der diagnostischen Ergebnisse, welche bei Patienten mit allergischer Rhinoconjunctivitis auf drei Aeroallergene (Gräser- und Birkenpollen, Katzenepithelien), durch den Einsatz ausgewählter, rekombinanter Allergene und natürlicher Allergenextrakte, im ImmunoCAP (Phadia, Uppsalla, Schweden) erhoben wurden. Vor allem die klinische Relevanz unter Berücksichtigung der aktuellen therapeutischen Möglichkeiten wurde beurteilt. Methoden: Insgesamt wurde 65 Personen in die Studie aufgenommen. Allergische Patienten waren definiert durch das Vorliegen einer allergen-spezifischen Anamnese und einen entsprechenden positiven Befund im Skin-Prick-Test (SPT) auf natürliche Allergenextrakte. Der IgE-Level wurde anschließend im ImmunoCAP, bei Verwendung von rekombinanten Allergenen und Allergenextrakten, gemessen. Im Rahmen der Studie wurden folgende rekombinante Allergene verwendet: für Gräser Phl p 1, 2, 7 und 12, für die Birke Bet v 1, 2 und 4, für die Katze Fel d 1. Ergebnisse: Rekombinante Allergen konnten im ImmunoCAP vergleichbare Ergebnisse erzielen wie natürliche Allergenextrakte. Bei Gräser- und Birkenpollen war die Sensitivität der rekombinanten Allergene etwas geringer als die der Extrakte (0,902 zu 0,951) bzw. (0,941 zu 1,000), bei Katzen war die rekombinante Technik sogar leicht überlegen (0,957 zu 0.913). Diskussion: Bei den untersuchten Allergien konnten, durch eine Auswahl an rekombinanten Allergenen, vergleichbare Ergebnisse erzielt werden, wie in der Extrakt-basierten Diagnostik. Die Sensitivität der neuen Methode bei Katzen ist sogar höher, während sie bei Gräsern und Birken etwas niedriger ist und man für diese beiden Allergenquellen überlegen könnte, weitere Komponente zu integrieren. Aufgrund der verfügbaren therapeutischen Möglichkeiten, sind die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit jedoch klar limitiert. Für die Diagnostik von Kreuzallergien stellt insbesondere die Bestimmung von Bet v 2 und Phl p 12 eine gute Wahl dar.

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