Gewählte Publikation:
Farzi, A.
Der mTOR-Signalweg in chronisch cholestatischen Lebererkrankungen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
-
Farzi Aitak
- Betreuer*innen:
-
Fickert Peter
-
Moustafa Tarek
-
Trauner Michael
- Altmetrics:
- Abstract:
- Chronisch cholestatische Lebererkrankungen sind eine wichtige Ursache der Leberfibrose, für die es bislang keine adäquaten medikamentösen Therapiemöglichkeiten gibt. Die Kinase Mammalian Target of Rapamycin (mTOR) und ihr Signalweg spielen eine wichtige Rolle für das Zellwachstum. mTOR ist auch für die Proliferation hepatischer Sternzellen ausschlaggebend, die die hauptverantwortlichen Zellen für die Entstehung der Leberfibrose sind. Rapamycin ist in der Lage einige Funktionen von mTOR zu hemmen und weist daher antiproliferative Eigenschaften auf. In verschiedenen Tiermodellen der Leberfibrose gelang es bereits seine antifibrotischen Wirkungen nachzuweisen. Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkung der Hemmung des mTOR-Signalweges durch Rapamycin in Mdr2 (Abcb4) Knockout Mäusen, einem etablierten Tiermodell für eine chronisch cholestatische Lebererkrankung (Cholangiopathie), zu untersuchen. METHODEN: Das Ausmaß der Leberschädigung der Mdr2 Knockout Mäuse wurde anhand der Leberlaborparameter Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT), Alkalische Phosphatase (AP) und dem totalen Bilirubin bestimmt. Die Leber- und Körpergewichtsrelation der beiden Versuchsgruppen wurde verglichen, um die Wirkung von Rapamycin auf die Hepatomegalie zu untersuchen. Zusätzlich wurde die Leber-Histologie anhand einer HE-Färbung untersucht, zudem wurden weiterführende immunhistochemische Untersuchungen für CD 11b (Marker für neutrophile Granulozyten), Cytokeratin 19 (CK 19, Marker für Gallengangsepithelzellen) und das ribosomale Protein S6 (RPS6, Effektorprotein des mTOR-Signalweges) durchgeführt. Die Quantifizierung der Genexpression von F4/80 (Marker für Makrophagen) und des Monozyten-chemotaktischen Proteins 1 (MCP-1, Entzündungsmarker) mittels der Real-Time PCR bestimmt. Die hepatischen Proteinspiegel von CK 19 und pRPS6 wurden mittels Western Blotting bestimmt. ERGEBNISSE: Durch die Behandlung mit Rapamycin wurde der mTOR-Signalweg in Mdr2 Knockout Mäusen gehemmt, was zu einer fehlenden Phosphorylierung des mTOR Substrates RPS6 führte. Die Hemmung von mTOR hatte aber keinen signifikanten Einfluss auf den cholestatischen Phänotyp und die biliäre Fibrose der Versuchstiere. Vielmehr waren die GPT-, AP- und Gesamtbilirubin-Werte, sowie die Anzahl der Makrophagen in der behandelten Gruppe erhöht. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Hemmung des mTOR-Signalweges hat keinen hemmenden Effekt auf die Progression der Fibrose im Mdr2 Knockout-Mausmodell. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass der mTOR-Signalweg keine zentrale Bedeutung in der Pathogenese der Fibrose in diesem Modell hat.