Selected Publication:
Scheibner, C.
Einfluss der Serumkonzentration von Kupfer und Coeruloplasmin auf die Mortalität und das Herzinsuffizienzrisiko basierend auf der LUdwigshafen RIsk and Cardiovascular health (LURIC) Studie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.78
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Dobnig Harald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einführung
Kupfer gehört zur Gruppe der Spurenelemente und stellt für zahlreiche Enzyme, welche beim Menschen vor allem an der Abwehr von oxidativem Stress beteiligt sind, einen essentiellen Kofaktor dar. Neben dieser schützenden Funktion, scheint Kupfer hingegen auch an prooxidativen Vorgängen, die zur Entstehung arteriosklerotischer Veränderungen und zu Herzversagen führen, involviert zu sein und könnte dadurch zu einer deutlichen Erhöhung der Sterblichkeit beitragen.
Zielsetzung
Ziel dieser Studie stellte die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen dem Kupferstoffwechsel anhand der Serumkonzentrationen von Kupfer und Coeruloplasmin und der Mortalität bzw. dem Risiko eine Herzinsuffizienz zu entwickeln, dar.
Material und Methoden
Als Grundlage für die statistischen Analysen dienten uns die Daten der LUdwigshafen RIsk and Cardiovascular health (LURIC) Studie, einer prospektiven Kohortenstudie mit über 3000 Teilnehmer/innen (70% Männer, 30% Frauen) und einem Langzeit-Follow-up wichtiger kardiovaskulärer Ereignisse und Todesfälle.
Die Werte für Kupfer und Coeruloplasmin wurden in Quartilen eingeteilt und Berechnungen zu den Baseline-Charakteristika, univariater Datenanalyse und Cox Regression Mortalitätsanalyse durchgeführt.
Ergebnisse
Die auf verschiedene kardiovaskuläre Risikofaktoren und Störgrößen korrigierten Mortalitätsanalysen ergaben mit 1,88 (95% KI, p<0.001) in der höchsten Kupferquartile bzw. 2,48 (95% KI, p<0.001) in der höchsten Coeruloplasminquartile deutlich erhöhte Hazardraten für die Gesamtmortalität. Auch die nach Geschlecht getrennten Berechnungen zeigten eine hochsignifikante Assoziation zwischen Kupfer- bzw. Coeruloplasminkonzentration im Serum und dem Mortalitätsrisiko. Weiters konnte ein signifikanter Anstieg der NT-proBNP Werte als Zeichen einer kardialen Dysfunktion mit zunehmender Kupfer- bzw. Coeruloplasminquartile dargestellt werden.
Schlussfolgerung
In unseren Daten zeigten sich signifikante Zusammenhänge von hohen Serumkonzentrationen von Kupfer und Coeruloplasmin als unabhängige Prädiktoren für die Gesamtmortalität.
Der Kupferstoffwechsel scheint eine bedeutende, aber noch weitestgehend unbekannte Rolle in der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen und einem erhöhtem Mortalitätsrisiko zu spielen.
Weitere Studien zur Erforschung des Kupferstoffwechsels und der Bedeutung der Serummarker Kupfer und Coeruloplasmin als mögliche Prädiktoren für kardiovaskuläre und Gesamtmortalität sollten in Betracht gezogen werden.