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Selected Publication:

Sonnleitner, A.
Tonsillektomie im Kindesalter. Inzidenz, Komplikationen und Änderungen durch die neue interdisziplinäre Konsensusvereinbarung.
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.77 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Sonnleitner Astrid
Advisor:
Kerbl Reinhold
Altmetrics:

Abstract:
Fragestellung: Im November 2007 wurden in Österreich die Indikationskriterien zur Durchführung von Tonsillektomien bei Patienten unter 6 Jahren durch Einführung einer Konsensusvereinbarung neu geregelt. Ziel dieser Studie war es zu ermitteln, wie sich die Nachblutungsinzidenz nach Inkrafttreten der neuen Regelung geändert hat. Methoden: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden die Daten von 3518 am LKH Leoben an den Tonsillen und/oder Adenoiden operierten Patienten im Alter von 0-18 Jahren erfasst. Die statistische Auswertung umfasste die Altersverteilung bei PTH (post-tonsillectomy hemorrhage), Zeitpunkt des Auftretens der Blutung, Inzidenz von primärer und sekundärer Nachblutung, Operationsindikationen und Therapieverfahren, Schwere der Nachblutung, Veränderung der Hämoglobin- und Blutdruckwerte und Auftreten der PTH pro Kalendermonat. Ergebnisse: Im Zeitraum von Jänner 2003 bis Dezember 2008 traten 122 postoperative Blutungen auf. Die durchschnittliche Nachblutungsinzidenz liegt bei 3,5%. Im Jahr 2008 allein liegt die PTH-Rate bei 4,5%. Nachblutungen traten vor allem am 6. postoperativen Tag auf (15% aller PTHs) und bei Jugendlichen im Alter von 16 Jahren (21,3% aller Patienten mit PTH). Die Monate mit der höchsten Nachblutungsinzidenz waren Juli (5,4%) und Dezember (6,1%). Schlussfolgerung: Durch Einführung der Konsensusvereinbarung ging die Zahl der operierten Patienten zurück. Das Ansteigen der Nachblutungsinzidenz ist durch die enger gesteckten Operationskriterien zu erklären, möglicherweise aber auch durch vermehrtes Komplikationsbewusstsein. Keine schlüssige Erklärung gibt es für das starke Ansteigen der Inzidenz im Monat Dezember.

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