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Plainer, S.
Sehqualität und Komplikationen mit der I-CARE Myopielinse
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.68
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Ardjomand Navid
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung: Die Sehqualität und postoperativen Komplikationen von Patienten, denen im Zeitraum zwischen 2003 und 2006 an der Universitäts-Augenklinik Graz eine I-CARE phake Intraokularlinse implantiert wurde, wurden evaluiert. In dieser retrospektiven Studie soll abgeschätzt werden, ob die Linse ein geeignetes Behandlungsverfahren für hohe Myopie ist. Patienten: Daten von 29 Augen von 16 Patienten (6 weiblich, 10 männlich) wurden analysiert. Die durchschnittliche Beobachtungszeit lag bei 3,41 Jahren (von 0,38 bis 5,23 Jahren) Ergebnisse: Es kam zu einem deutlichen Anstieg der Sehqualität, wobei sich der korrigierte Visus von 0,74 präoperativ auf 0,94 nach dem ersten postoperativen Jahr verbesserte und weitgehend stabil blieb, bei einem mittleren Refraktionsfehler von -0,40D. Der unkorrigierte Visus lag nach dem ersten Jahr bei 0,63 und blieb ebenfalls in der gesamten Beobachtungszeit stabil. Von allen beobachteten Komplikationen war der Endothelzellverlust die häufigste und schwerwiegendste. Der mittlere Endothelzellverlust im ersten Jahr betrug 2,03%. Nach 2 Jahren erreichte er bereits 9,05%, 16,06% nach 3 Jahren, 21,44% nach 4 Jahren und schließlich lag er bei 27,91% nach 5 Jahren. In 4 Augen nahm die Endothelzelldichte dermaßen stark ab, dass die pIOL explantiert werden musste. Zusätzlich drehte sich in 17 Fällen die pIOL im Auge um mindestens 10°, die mittlere Rotation betrug 33°. Eine Dezentration war in 8 Augen zu beobachten und eine leichte Ovalisierung der Pupille trat in 12 Fällen auf. Unmittelbar postoperativ erlitten 2 Patienten einen starken Anstieg des Augendrucks, was in einem Fall zur Ausbildung eines Urrets-Zavalia-Syndroms führte. Schlussfolgerung: Obwohl die Implantation der I-CARE Myopielinse zu stabilen und vorhersagbaren refraktiven Ergebnissen führt, stellt sie vor allem aufgrund des anhaltenden Endothelzellverlusts keine sichere Methode zur Myopiebehandlung dar.