Gewählte Publikation:
Uribe Garay, C.
Bösartige Tumore der Gallenwege: Die Bedeutung der Tumorlokalisation für die Therapie, Prognose und Langzeit-Ergebnisse von operativ behandelten Patienten - 10-Jahreserfahrung an der allgemeinchirurgischen Abteilung der Medizinischen Universität Graz, Österreich
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Cerwenka Herwig
- Altmetrics:
- Abstract:
- EINLEITUNG: Bösartige Tumore der Gallenwege sind mit einer Inzidenz von 2-3/100.000 Patienten pro Jahr relativ selten in Europa. Sie entstehen aus Zellen des Gallengangsepithels und können entlang der Gallenwege in diversen Lokalisationen auftreten. Es gibt in der Literatur nur wenige Studien aus spezialisierten Single-Zentren, die sich mit der Bedeutung der Tumorlokalisation für Therapie und Prognose auseinandergesetzt haben. PATIENTEN UND METHODEN: Im Zeitraum von 1998 bis 2008 wurden 215 Patienten aufgrund maligner Erkrankungen der Gallenwege behandelt. Einbezogen wurden 116 Patienten mit histopathologisch gesichertem cholangiozellulären Karzinom. Gallenblasenkarzinome und Karzinome der Papilla Vateri wurden nicht berücksichtigt. Die topographische Einteilung der Tumore basierte auf der vom Johns Hopkins Hospital vorgebrachten Klassifikation in intrahepatische, perihiläre und distale CCC. Die Daten wurden von der Datenbank des Pathologischen Institutes an der Medizinischen Universität Graz, der Leberambulanz der Chirurgischen Klinik und aus den Krankengeschichten der Patienten erhoben. Für die statistische Auswertung wurden explorative und deskriptive Datenanalysemethoden sowie die Kaplan-Meier-Methode mit dem Log-Rank-Test verwendet. ERGEBNISSE. Von den 116 Patienten hatten 31 ein intrahepatisches (27%), 33 ein perihiläres (28%) und 52 ein distales CCC (45%). Die perioperative Mortalität im gesamten Patientenkollektiv betrug 12% und war bei den perihilären Tumoren am höchsten (18%). Die R0-Resektionsrate betrug 51% bei intrahepatischen Tumoren, 27% bei perihilären und 71% bei den distalen. Die 1-, 3- und 5-Jahres-Überlebensrate für das gesamte Kollektiv war 64%, 25% und 23%, und die mediane Überlebenszeit 18 Monate. Die 5-Jahres-Überlebensrate für die intrahepatische, perihiläre und distale Gruppe nach Tumorresektion war 33%, 39% und 27% (p=0,7). Die Rezidivrate betrug 56% mit einem medianen Intervall von 9 Monaten nach Operation. SCHLUSSFOLGERUNG: Das CCC ist eine maligne Tumorerkrankung mit einer außerordentlich schlechten Prognose. Die Tumorlokalisation hatte keinen Einfluss auf die Langzeit-Ergebnisse unserer operativ behandelten Patienten, allerdings hatte diese eine signifikante Auswirkung auf die Resektabilität. Die R0-Resektion stellt das einzige kurative Verfahren zur Behandlung des cholangiozellulären Karzinoms dar.