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Gewählte Publikation:

Tarmann, M.
Cytochrom P-450 Polymorphismus: Ein genetischer Einfluss auf die Entstehung von peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK)?
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2001. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Tarmann Markus
Betreuer*innen:
Obermayer-Pietsch Barbara
Pilger Ernst
Altmetrics:

Abstract:
Das Zigarettenrauchen gilt als der größte vermeidbare Risikofaktor für die Entstehung von peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK), der vorwiegend and den Gefäßen der unteren Extremität lokalisierten Manifestion von Artherosklerose. Dieser Zusammenhang ist seit 90 Jahren bekannt, und die Assoziation von Zigarettenkonsum zu pAVK scheint sogar höher zu sein als jene zur Entstehung von koronarer Herzkrankheit. Das Nikotin ist von den 4000 bisher nachgewiesenen Rauchinhaltsstoffen der bestuntersuchte, nicht zuletzt wegen seiner direkten Wirksamkeit auf Rezeptoren des autonomen Nervensystems. Nikotin-mediierte Veränderungen auf das Kardiovaskuläre System beinhalten Steigerung der Herzfrequenz, Erhöhung des Schlagvolumens und des Blutdrucks, sowie eine anhaltende Vasokonstriktion. Die resultierende Blutdrucksteigerung und das Auftreten von Scherkräften führt zu Alterationenen der Gefäßwand, welche den komplexen, und in seinen Einzelheiten noch teilweise unverstandenen Prozess der Atherogenese zu initiieren und zu unterhalten scheinen. Der Abbau von Nikotin zum inerten Cotinin erfolgt durch ein drogenmetabolisierendes Enzymsystem der Leber, der Cytochrom P-450 Unterfamilie CYP 2A6, welches wie alle Cytochrom p-450 Systeme, starke interindividuelle Unterschiede der enzymatischen Aktivität aufweist. Vor allen anderen beeinflussenden Faktoren wie Aktivierung und Hemmung der Enzymaktivität durch bestimmte Nahrungsmittel, Medikamente oder Krankheiten, gilt der polymorphe Charakter P-450 Gene als wichtigster Parameter für die variable Enzymaktivität. In der klinischen Praxis bedeutet dies unterschiedliche Wirksamkeit von Medikamenten in gleicher Dosierung bei verschiedenen Patienten aufgrund von unterschiedlicher Clearance des Pharmakons durch die Leber. Bei dem CYP 2A6-Gen sind bislang 13 verschiedene Allele beschrieben worden, mit unterschiedlichen Aktivitäten und unterschiedlicher Frequenz innerhalb der ethnischen Gruppen. Bei Caucasiern schien zu Beginn der Studie neben dem Wildtyp-Allel mit intakter Enzymaktivität (CYP2A6*1) nur ein defektes Allel in ausreichender Häufigkeit vorhanden zu sein (CYP2A6*2 mit einer Allelfrequenz von 1-3%). Das ziel dieser Studie war die Untersuchung des Zusammenhanges zwischen der Häufigkeit des defekten Allels und der Entstehung von pAVK, als Ergebnis einer eingeschränkten Nikotin-Clearance.

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