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Gewählte Publikation:

Loeffler, P.
Endokrinologische Spätfolgen nach onkologischer Therapie im Kindesalter
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.65 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lackner Herwig
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung: Die Überlebensrate von Kindern mit onkologischen Erkrankungen ist aufgrund neuer Medikamente und deren Optimierung in den letzten Jahren auf 75% bzw. bei hämatologischen Malignomen auf bis zu 90% angestiegen. Das Wissen, über die durch die antineoplastische Therapie verursachten Spätfolgen, ist daher von besonderer Bedeutung. Denn nur wenn man die Folgen und deren Auslöser kennt, kann man versuchen diesen entgegenzuwirken und Folgeerscheinungen verhindern oder minimieren. Die vorliegende Diplomarbeit berichtet über 118 Patienten mit unterschiedlichen onkologischen Grunderkrankungen und endokrinologischen Langzeitfolgen, welche zwischen 01.01.1990 und 31.10.2007 an der Abteilung für pädiatrische Hämatologie und Onkologie der medizinischen Universität Graz in ein genaues Therapie und Nachsorgeprogramm aufgenommen wurden. Die Daten dieses Programms dienten als Basis der Diplomarbeit. Nach antineoplastischer Therapie im Kindesalter konnten bei 118 von 528 Kindern endokrinologische Auffälligkeiten nachgewiesen werden. Dabei wurde vor allem auf Cortisol, Schilddrüsen-, Sexual- und Wachstumshormone geachtet. Pathologische Schilddrüsenhormonparameter waren bei 64% der Patienten nachweisbar und somit die am häufigsten vorkommende Mangelerscheinung. Bei 26% konnte eine im Ultraschall auffällige Schilddrüse diagnostiziert werden, wobei 15% dieser Patienten keine pathologischen Schilddrüsenparameter aufwiesen. Als Auslöser der endokrinologischen Defizite konnte bei den meisten der 118 Patienten die Bestrahlungstherapie identifiziert werden. Bei einigen Patienten konnten Zytostatika, vor allem Alkylantien, für Hormondefizite verantwortlich gemacht werden. Um die Langzeitnebenwirkungen nach onkologischer Behandlung im Kindesalter so gering wie möglich zu halten, sollte man in der Wahl der Zytostatika besonders sorgfältig sein, sowie eine eventuelle Reduzierung der cranialen Bestrahlungsdosen in Erwägung ziehen. Außerdem wäre eine regelmäßige Sonographie der Schilddrüse, auch bei Kindern mit uneingeschränkter Schilddrüsenfunktion, von enormer Bedeutung.

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