Gewählte Publikation:
Koenigshofer, B.
Adipositas im Kindes- und Jugendalter - Therapeutische Ansätze verglichen anhand von Interventionsprogrammen und deren Outcome
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp.90
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gallistl Siegfried
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Diplomarbeit gewährt einen Überblick über die Definition, Epidemiologie, Ätiologie sowie die Folgeerkrankungen der Adipositas im Kindes- und Jugendalter und veranschaulicht die einzelnen Aspekte der facettenreichen Therapiemöglichkeiten. Bei der Arbeit handelt es sich um eine Literaturrecherche, die aus der Analyse unterschiedlicher Publikationen aus den Jahren 1998 bis 2008 resultiert. Es werden Interventionsprogramme mit differierenden Zugängen, wie Diät, Bewegung, Verhaltens- und Familientherapie sowie eine Kombination unterschiedlichster therapeutischer Ansätze zur Behandlung von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter, näher betrachtet. Aus der Vielzahl der gefunden Publikationen werden unter Verwendung eines Selektionsverfahrens Studien zu den entsprechenden Themenbereichen ausgewählt, anhand ihrer Charakteristika analysiert und im Anschluss daran, basierend auf den Ergebnissen, miteinander verglichen und diskutiert. Aufgrund der Heterogenität der Interventionen sowie der Darstellung der Resultate gestaltet sich eine effiziente Gegenüberstellung schwierig, gelingt jedoch mittels Vergleich der kongruenten Intentionen, anhand derer folgendes Fazit gezogen werden kann:
Aufgrund der weltweiten Zunahme der Prävalenz von Adipositas im Kindes- und Jugendalter sowie der Tatsache, dass sich übergewichtige Kinder zu übergewichtigen Erwachsenen entwickeln können, erscheint eine frühe Intervention unumgänglich. Eine Herangehensweise an die Problematik stellen Interventionsprogramme zur Prävention dar, die unterschiedliche Umfelder der Kinder, wie Schule und Familie, gleichzeitig ansprechen sollten, jedoch noch näher untersucht gehören, da es noch keine evidenz-basierte Präventionsstrategie gibt. Eine ähnliche Problematik wird bei der Betrachtung therapeutischer Ansätze ersichtlich. Es gibt nicht genügend Anhaltspunkte um einen bestimmten Therapieansatz, oder eine Kombination von Ansätzen als besonders gut zu erachten. Therapiestrategien, wie Diät und körperliche Betätigung, können in einer kurzen Zeitspanne zu einer Verbesserung des Gewichtszustandes führen, wohingegen Ernährungserziehung und Verhaltenstherapie vielversprechend in der Etablierung eines gesünderen Lebensstils sind. Um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen erscheint es effektiv, Verhaltenstherapie mit Diät und körperlicher Betätigung zu kombinieren und die Familie in den Therapieprozess intensiv mit einzubeziehen. Nichtsdestotrotz werden noch Langzeitergebnisse benötigt.