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Wass, R.
Zahnstatus 3-bis 11-jähriger Kinder nach Zahnsanierung in Vollnarkose
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 71
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Jakse Norbert
- Altmetrics:
- Abstract:
- Im August/ September 2008 fand am Department für orale Chirurgie der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Graz eine Kontrolluntersuchung an 31 von 42 Kindern, die im Zeitraum zwischen Juni 2006 und Juni 2007 aufgrund einer Early Childhood Caries eine Zahnsanierung unter Vollnarkose erhielten, statt. Ziel der Studie war die Ermittlung des Zahnstatus der 3- bis 11-jährigen Kinder nach Zahnsanierung in Form einer klinischen Untersuchung, der Ernährungs- und Mundhygienegewohnheiten durch Befragung der Eltern, sowie die Prüfung der Assoziation zwischen Kariesprävalenz und Ernährungs- bzw. Mundhygienegewohnheiten. Das mittlere Alter der Kinder bei Sanierung in ITN betrug 4,9 Jahre. Im Rahmen der ITN wurden durchschnittlich 5,9 Flächenfüllungen und 1,3 Stahlkronen pro Kind gesetzt, sowie 4,9 Zähne extrahiert. Das ergibt einen mittleren dmf-s Wert von 12,1, der dmf-t Wert betrug durchschnittlich 10,48; der df-t lag bei 6. 22 von 31 Kindern wiesen erneut kariöse Läsionen auf, entsprechend einer Kariesprävalenz von 71%richt. In der Regel war zum Zeitpunkt der Kontrolluntersuchung, d.h: 1-2 Jahre nach ITN Sanierung, ein weiterer Zahn von Karies betroffen (df-t = +1) und wies durchschnittlich 2 kariöse Flächen (df-s = +2)auf. Die durchschnittliche Anzahl erneuter kariöser Läsionen betrug pro Kind 2,35 Flächen, entsprechend einem Plus im dmf-s von 2,35. Zum Vergleich wurde der df-t Wert herangezogen, welcher bei 6,7 lag. Der Bildungsgrad der Eltern war den Studienergebnissen zu Folge umgekehrt proportional zu den ermittelten dmmf-ts- Werten und zur Aufnahme von Süßigkeiten. Die Anzahl der zerstörten, fehlenden und gefüllten Zähne(dmf-t) war unabhängig vom Alter der Kinder. Innerhalb der Zeitspanne von ein- bis zwei Jahren zwischen ITN- Sanierung und Kontrolluntersuchung konnte anhand der dmf-t- Werte kein Unterschied im Zahnstatus von Kindern, die sich in der Zwischenzeit einer Untersuchung beim Zahnarzt unterzogen hatten, und Kindern, bei denen die erste Kontrolluntersuchung nach ITN im Rahmen der Studie absolviert wurde, festgestellt werden. Offensichtlich haben die Faktoren soziales Umfeld bzw. Essgewohnheiten den größten Einfluss auf die weitere Prognose und Rezidivrate. Da bei Kleinkindern die zahnärztliche Behandlung von Kariesschäden kostspielig und schwierig ist, und außerdem die Risiken einer Zahnsanierung in Vollnarkose nicht unterschätzt werden dürfen bzw. die Rezidivrate hoch ist, sollte der Vorbeugung vermehrte Priorität eingeräumt werden.