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Gewählte Publikation:

Lobnig, C.
Veränderung der Unsicherheit im Sozialkontakt bei Patienten mit einer Anpassungsstörung in Korrelation zur subjektiv wahrgenommenen Veränderung während der stationären Behandlung: Eine prospektive Studie
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2009. pp.49 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Nickel-Palczynski Marius
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund und Fragestellung:Belastungsstörungen stellen klinisch wichtige Störungskategorien mit zunehmender Bedeutung in Forschung und Praxis dar.Personen mit einer Anpassungsstörung reagieren auf belastende Lebensereignisse mit Angst, Niedergeschlagenheit, Störung des Sozialverhaltens, mit einer Einschränkung bei der Bewältigung des täglichen Lebens. Mittels einer prospektiv angelegten Studie wurden folgende Hypothesen, überprüft. 1. Patienten mit einer Anpassungsstörung erfahren durch die stationäre psychosomatische Behandlung eine deutliche Besserung in der sozialen Unsicherheit, 2. Die subjektiv wahrgenommene Veränderung korreliert signifikant mit der Veränderung der Unsicherheit im Sozialkontakt. Methode: In dieser prospektiv beobachtenden Studie wurden 62 stationäre Patienten der Klinik Bad Aussee für Psychosomatik und Psychotherapie an der Medizinischen Universität Graz ausgewählt. Es wurden die Messinstrumente Symptom Checkliste (SCL-90-R), Veränderungsfragebogen des Erlebens und Verhaltens (VEV), Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV Achse I und II (SKID) und Internationale Diagnosen Checkliste für Internationale Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10-Checkliste), verwendet. Die Patienten mussten folgende Einschlusskriterien erfüllen: Erstdiagnose Anpassungsstörung innerhalb des multimodalen Settings, Alterseinschränkung zwischen 21 und 60 Jahren und stationäre Behandlungsdauer von über 3 Wochen. Ergebnisse: Es ergeben sich zwischen den zwei Messzeitpunkten (1. vor Therapiebeginn, innerhalb der ersten Woche der stationären Aufnahme und 2. nach Therapieende vor der Entlassung) im Messverfahren der Symptom Checkliste (SCL-90-R) signifikante Unterschiede. Patienten fühlen sich durch die stationäre Behandlung in ihren Kompetenzen gestärkter. Eine signifikante Korrelation ergab sich zwischen der SCL-90-R-Skala Unsicherheit im Sozialkontakt und dem Veränderungsfragebogen des Erlebens und Verhaltens (VEV) sowohl in der Gesamtstichprobe als auch in der Symptomveränderung. Diskussion: Die vorliegende Studie zeigt die Ergebnisse einer prospektiv angelegten Studie zur klinischen Bewährung einer stationären psychosomatischen Behandlung. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eine signifikante Verbesserung der psychischen Symptombelastung aufgrund engmaschiger stationärer Psychotherapie. Es kann festgestellt werden, dass im Bereich der Anpassungsstörungen noch ein erheblicher Forschungsbedarf besteht. Keine Berücksichtigung fand, ob frühere psychische Erkrankungen sowie möglich vorausgehende ambulante oder stationäre Psychotherapien erfolgten

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