Gewählte Publikation:
Haubenhofer, A.
Typ-1 Diabetes mellitus und assoziierte Endokrinopathien in der Kinder- und Jugendheilkunde
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp. 79
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Borkenstein Helmuth Martin
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Einleitung: Typ-1 Diabetes mellitus (T1D) stellt eine der wichtigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter dar. Typ-1 Diabetikern besitzen ein hohes Risiko für die Manifestation weiterer endokriner und nicht endokriner Autoimmunopathien. Aufgrund des spärlichen Wissens und Knappheit der wissenschaftlichen Daten wird die Diagnose nicht selten versäumt. In dieser Übersichtsarbeit werden die häufigsten T1D assoziierten Krankheitsbilder beschrieben. Methoden: Literaturrecherche in PubMed und der Bibliothek der Univ.-Klinik LKH Graz der Jahre 1999-2008, sowie Datenerhebung der endokrinologischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde der Univ.-Klinik LKH Graz. Ergebnisse: Die Prävalenz assoziierter Immunopathien reicht von 15 bis 30% bei der Autoimmunthyreopathie, von 4 bis 9% bei der Zöliakie und bis 0,5% beim Mb.Addison. Erstgradige Verwandte zeigen ebenfalls ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. T1D vergesellschaftete Krankheiten können in unterschiedlichen Kombinationen auftreten. Je nach betroffenen Organsystemen unterscheidet man vier autoimmune polyendokrine Syndrome (APS-1,-2,-3,-4). Die assoziierten Immunopathien können dem T1D vorausgehen, gleichzeitig in Erscheinung treten oder in den meisten Fällen nachfolgen. Sie können sowohl subklinisch vorliegen, als auch den Krankheitsverlauf der Typ-1 Diabetiker schwerwiegend beeinflussen. Neben genetischen Grundlagen, insbesondere HLA-Assoziationen, spielen Umwelteinflüsse, Geschlecht und Alter eine prädisponierende Rolle. Häufig wird die Diagnose versäumt, oder zu spät gestellt. Infolge des Fortschreitens des pathologischen Prozesses entstehender irreversibler Organschäden sollte besonderes Augenmerk auf frühzeitige Diagnose und Intervention gelegt werden. Als ein frühes Zeichen eines solchen organspezifischen Autoimmunprozesses werden Autoantikörper gebildet, die als Screeningmarker verwendet werden können. Als Therapieoptionen stehen derzeit Hormonersatz, sowie immunsuppressive Ansätze zur Verfügung. Schlussfolgerung: Ein ausführlicheres Wissen über Prävalenz, Zeichen, Symptome, Screening und Therapie T1D assoziierter Immunopathien ist notwendig, um ernsthafte Krankheiten und unheilbare Organschäden zu vermeiden.