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Gewählte Publikation:

Unterberger, U.
Einfluss von Veränderungen des atmosphärischen Drucks auf Zähne eine Literaturrecherche
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.50 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Bratschko Rudolf
Vogl Susanne
Altmetrics:

Abstract:
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Barotrauma, im speziellen mit der Barodontalgie und der Barosinusitis, mittels einer Literaturrecherche. Unter dem Begriff der Barodontalgie versteht man all jene Schmerzzustände der Zähne, welche unter plötzlichen Veränderungen des Umgebungsdruckes auftreten, wobei ansonsten Beschwerdefreiheit vorherrscht. Obwohl Barodontalgie insgesamt selten auftritt, sollte sie nicht unbeachtet bleiben. Meistens sind Taucher, Piloten und Flugpersonal aber auch Alpinisten beim Höhenbergsteigen betroffen. Ursache für die verschiedenen Symptome ist eingeschlossene oder zumindest hin und her pendelnde Luft, die sich ausdehnt oder komprimiert wird, und somit das Nervensystem reizt. Die ausgelösten Schmerzen können für den Patienten/ die Patientin so ausarten, dass dieser/ diese handlungsunfähig wird. An den betroffenen Zähnen selbst kann der Über- bzw. Unterdruck unbehandelt und je nach Stärke bis zu einer Fraktur führen (Odontocrexis). Differentialdiagnostisch gesehen sind anderen Hohlräume, insbesondere die Kieferhöhle, zu beachten. Liegt eine Entzündung vor, kann es hier zur Barosinusitis kommen, welche in ihren Symptomen der Barodontalgie sehr ähnelt. Die Therapie besteht je nach Symptom immer in der Beseitigung seiner ursächlichen Pathologie und umfasst somit alle zahnmedizinischen Tätigkeiten. Bedeutungsvoller scheint allerdings die Prophylaxe zu sein. Ein Patient gilt dann als geheilt, wenn er oder sie sich wieder beschwerdefrei den auslösenden Druckschwankungen aussetzen kann. In der Zukunft nützt die Barodontalgie eventuell dazu, frühzeitig kariöse Läsionen oder defekte Restaurationsränder zu diagnostizieren.

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