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Gewählte Publikation:

Pegritz, S.
Einsatz der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) zur Evaluation neurorehabilitativer Maßnahmen zur Verbesserung der Handfunktion nach Schlaganfall
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2009. pp. 89 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Enzinger Christian
Altmetrics:

Abstract:
Die vorliegende Arbeit ist Teil einer Studie zur Evaluation neurorehabilitativer Maßnahmen zur Verbesserung der Handfunktion nach Schlaganfall, welche an der Universitätsklinik für Neurologie Graz in Zusammenarbeit mit der Rehabilitationsklinik Judendorf Straßengel durchgeführt wurde. Das Gehirn besitzt die Fähigkeit sich strukturell und funktionell an Veränderungen des Körpers anzupassen. Dieser Prozess der Plastizität des Gehirns kann durch rehabilitative Maßnahmen verstärkt werden, wenngleich die Mechanismen erfolgreicher Rehabilitation derzeit noch weitgehend unklar sind. Erkenntnisse aus der funktionellen Magnetresonanztomographie - Forschung der vergangenen Jahre unterstreichen aber den Stellenwert neuronaler Plastizität. Es wurden 6 Schlaganfallpatienten im subakut bis chronischen Stadium mit mittel- bis höhergradigen distalen Paresen in die Studie eingeschlossen. Diese Patienten wurden anschließend drei Wochen an einem neuartigen mechanotronischen Finger- / Handrehabilitationsgerät (Amadeo) therapiert. Vor Beginn und am Ende des Trainingsaufenthaltes wurden fMRT - Untersuchungen durchgeführt, mit dem Ziel Fortschritte in der Rehabilitation der Handfunktion nach Schlaganfall durch repetitives Training am Amadeo mit Änderungen in der zentralen Steuerung der Handbewegung zu korrelieren. Die Studie belegt, dass bei Flexion und Extension der gesunden (nicht beübten) Hand vor und nach der Therapie idente Netzwerkaktivierungen auftreten. Demgegenüber kann man bei der Bewegung der paretischen Hand vor Therapie eine bihemisphärische kortikale Aktivierung feststellen, welche eine zusätzliche Aktivierung von motorischen Arealen der unbeschädigten Hemisphäre mit einschließt. Nach der Therapie zeigen sich eine beidseitige Aktivierung im Kleinhirn sowie eine generelle Zunahme der Aktivierung im Bereich des kontraläsionalen Kortex während der Beübung der paretischen Hand. Bei aktiver Bewegung korreliert eine Zunahme der Aktivierung im kontraläsionalen sensomotorischen Kortex mit einer Zunahme der Griffstärke. Umgekehrt zeigt sich bei der Durchführung von passiven Bewegungen der paretischen Hand eine positive Korrelation zwischen Aktivierungszunahme im primären sensomotorischen Kortex und Griffstärkenzunahme. Es handelt sich um die erste Studie in welcher der Amadeo eingesetzt wurde. Es wird gezeigt, dass es durch die Therapie mit dem Amadeo additiv zur konventionellen Rehabilitationstherapie zu Veränderungen der Netzwerkaktivierung kommt. Zusätzlich korrelieren diese Signalveränderungen mit Funktionsverbesserungen der Fingermotorik.

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